Jean-Baptiste de Boyer
(Weitergeleitet von Boyer, Jean-Baptiste de)
Jean-Baptiste de Boyer, auch bekannt als „Marquis d'Argens“ (* 27.06.1703 in Aix-en-Provence; † 12.01.1771 in Château de la Garde) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph. Er war viele Jahre am Hof von Friedrich II. tätig. Ihm zu Ehren wurde später auch sein Potsdamer Wohnsitz, als „Marquisat“, benannt.
Geschichte
Jean-Baptiste de Boyer wurde am 27. Juni 1703 in Aix-en-Provence, in Frankreich, geboren.
27 Jahre seines Lebens verbrachte er, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, am Hofe Friedrichs des Großen, wo er als Kammerherr des Königs, Direktor der Historisch-philologischen Klasse der Berliner Akademie der Wissenschaften und weiterhin als Schriftsteller und Philosoph wirkte.
Der Marquis d'Argens war Kammerherr der Herzogin Maria Auguste von Württemberg. 1741/42 ließ er sich in Potsdam nieder. Er bezog das Landhaus in der Nachbarschaft des Königs Friedrich des Zweiten, der ihn zu seinem Kammerherren mit einer jährlichen Pension von 1.500 Reichstalern machte, zu denen später weitere 500 Reichstaler für Dienste in Akademie und Theater und etliche Sonderzuwendungen hinzukamen.
Im Frühjahr spielte d'Argens in Potsdam Theater. Er benötigte aber einen Souffleur, da ihn sein Erinnerungsvermögen im Stich ließ. Für Luise Ulrike, die „schwedische“ Schwester von Friedrich II., schrieb er ein Theaterstück, das diese mit dem Titel „L'Embarras de la cour“ versah. Innerhalb weniger Wochen kam es zum Bruch, zur Versöhnung und schließlich zur endgültigen Trennung von der Herzogin von Württemberg, die d'Argens gerne für drei weitere Jahre in Stuttgart wollte. Am 19. Mai 1742 erhielt d'Argens ein Beglaubigungsschreiben, das ihn als Geschäftsträger Württembergs beim Königreich Preußen auswies, Eine Funktion die er jedoch wahrscheinlich gar nicht hatte.
Jean-Baptiste de Boyer ist am 12. Januar 1771 in Château de la Garde, bei Toulon, gestorben.
Weblinks
- Jean-Baptiste de Boyer – Artikel bei der Wikipedia
- Marquis d'Argens – Webseite bei der Universitätsbibliothek Trier