Regine Hildebrandt
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Regine Hildebrandt (* 26. April 1941 in Berlin; † 26. November 2001 in Woltersdorf bei Berlin) war eine Politikerin der SPD, brandenburgische Ministerin und Mitglied des Bundesvorstandes der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Geschichte
Regine Hildebrandt wurde als Regine Radischewski am 26. April 1941 in Berlin-Mitte geboren. Ab 1959 studierte sie Biologie an der Berliner Humboldt-Universität und promovierte. Nach dem Studium arbeite sie in der Arzneimittelforschung des VEB Berlin-Chemie und war unter anderem stellvertretende Abteilungsleiterin der Pharmakologischen Abteilung. Von 1978 bis 1990 arbeitete sie als Bereichsleiterin in der Zentralstelle für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten in Berlin tätig.
1989 war Hildebrandt in der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt tätig. Im Oktober desselben Jahres wurde sie Mitglied der neu gegründeten Sozialdemokratischen Partei der DDR. Bei den ersten Wahlen nach der politischen Wende erhielt sie ein Mandat für die Volkskammer, dem Regierungsparlament der DDR. In der neuen Regierung war sie bis zum August 1990 Ministerin für Arbeit und Soziales. Im September 1990 wurde sie in den Bundesvorstand der SPD gewählt.
Im Herbst 1990 wurde sie Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg. Wegen ihres außergewöhnlich offenen sowie volksnahen, und dadurch undiplomatischen, Auftretens verbunden mit einer "Berliner Kodderschnauze" wurde sie über die Grenzen Brandenburgs hinaus populär. Da sie sich stets für die Sorgen der Bevölkerung interessierte und um Problemlösungen bemüht war, wurde Regine Hildebrandt liebevoll als "Mutter Courage des Ostens" oder "Therapeutin der gequälten Ostseele". Nach den Landtagswahl von 1999 richtete der wiedergewählte Ministerpräsident Manfred Stolpe eine Koalition mit der CDU ein. Diesen Schritt ging Hildebrandt nicht mit und trat aus der Landesregierung aus.
Am 26. November 2001 starb Regine Hildebrandt in Woltersdorf bei Berlin an Brustkrebs. Sie wurde auf dem Waldfriedhof von Woltersdorf unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Bei der öffentlichen Trauerfeier einen Tag nach ihrer Beisetzung in der Potsdamer Sankt-Nikolai-Kirche nahmen unter anderem der damalige Bundeskanzler Gerd Schröder, Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker sowie Vertreter aller Bundestagsparteien teil.
Sie war seit 1966 mit Jörg Hildebrandt verheiratet und hatte drei Kinder.
Seit 2002 wird jährlich der „Regine-Hildebrandt-Preis“ der SPD vergeben, mit welchem Personen oder gesellschaftliche Gruppen ausgezeichnet werden, die im Sinne Regine Hildebrandts für Ostdeutschland und seine Menschen wirken – für die innere Einheit Deutschlands, gegen Rechtsextremismus und Gewalt und für Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit.
Auszeichnungen
- Deutschlands Frau des Jahres - 1991
- Goldene Henne - 1997
- Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland - 2001
- Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union - 2001
Ehrungen
- Regine-Hildebrandt-Park in Berlin-Hellersdorf
- Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder
- Regine-Hildebrandt-Schule in Magdeburg
- Brustzentrum des Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Nauen
- Hospiz "Regine-Hildebrandt-Haus" in Frankfurt (Oder)
- "Regine-Hildebrandt-Platz" in Bremen
- "Regine-Hildebrandt-Haus" des Brandenburger SPD-Landesverbandes
- "Regine-Hildebrandt-Preis der deutschen Sozialdemokratie"