Paul von Hindenburg
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Paul von Hindenburg, vollständiger Name Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg * 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 auf Gut Neudeck, Ostpreußen) war ein deutscher Militär und Politiker.
Geschichte
Nach jeweils zweijährigem Besuch der Bürgerschule (Grundschule) und des evangelischen Gymnasiums in Posen besuchte Hindenburg von 1859 bis 1866 die Kadettenanstalt in Wahlstatt (heute Legnickie Pole, Polen) im damaligen Landkreis Liegnitz sowie ab Ostern 1863 die Hauptkadettenanstalt in Berlin. Im April 1866 wurde er als Leutnant in das 3. Garderegiment zu Fuß aufgenommen.
Deutsches Reich
Nach seiner Teilnahme am Deutschen Krieg (1866) und am Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) besuchte Hindenburg die Kriegsakademie in Berlin (1873 bis 1876), die er mit der Qualifikation für den Generalstab verließ. Im Jahr 1903 wurde er Kommandierender General und nahm 1911 im Alter von 64 Jahren seinen Abschied aus dem aktiven Dienst. , ohne zur Wiederverwendung im Kriegsfall vorgesehen zu sein. Im Ersten Weltkrieges übernahm Hindenburg den Oberbefehl über die 8. Armee mit Erich Ludendorff als Stabschef .Bei der Schlacht von Tannenberg schlug Hindenburg die russische Narew-Armee und erlangte ein außerordentliches Prestige, das zum Mythos wurde, obwohl der Sieg in erster Linie dem strategischem Geschick Ludendorffs zu verdanken war. Hindenburg brachte dieser Sieg die Ernennung zum Generalfeldmarschall und die Verleihung des Sterns zum Großkreuz des Eisernen Kreuzes ein. Im August 1916 übernahmen er und Ludendorff die Oberste Heeresleitung, die schnell an Einfluß auf die Politik des Deutschen Reiches gewann und Wilhelm II. praktisch entmachtete. Nach der militärischen Niederlage 1918 nahm Hindenburg im Juli 1919 seinen Abschied. Vor dem Untersuchungsausschuß der Weimarer Nationalversammlung verbreitete er die Dolchstoßlegende, wonach das deutsche Heer „im Felde unbesiegt“ geblieben und von den Novemberrevolutionären durch einen Waffenstillstand „von hinten erdolcht“ worden sei.
Weimarer Republik
Nachdem beim ersten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl am 29. März 1925 kein Kandidat eine absolute Mehrheit erreichte, drängten die Rechtsparteien den parteilosen Hindenburg zur Kandidatur. Am 26. April 1925 wurde Hindenburg im zweiten Wahlgang im Alter von 77 Jahren als Nachfolger Friedrich Eberts zum Reichspräsidenten gewählt und am 12. Mai vereidigt. Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 wurde Hindenburg für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt.
faschistische Diktatur
Am 30. Januar 1933 berief Hindenburg den Chef der faschistischen NSDAP, Adolf Hitler, zum Reichskanzler. Trotz seiner persönlichen Abneigung gegen Hitler - er nannte ihn abschätzig den „böhmischen Gefreiten“, geriet Hindenburg immer stärker in dessen Einfluß. Am 1. Februar 1933 löste Hitler mit Einwilligung Hindenburgs den Reichstag auf. Hindenburg unterschrieb weitere Verordnungen, die Hitler ihm abverlangte, so die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes“ oder die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“ (unmittelbar nach dem Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933). Somit waren alle Grundrechte bis auf Weiteres außer Kraft gesetzt worden. An dem so genannten Tag von Potsdam am 21. März 1933 erfolgte die von Propagandaminister Joseph Goebbels inszenierte Eröffnung des neu gewählten Reichstags in der Garnisonkirche. Während dieser Inszenierung verneigte sich Hitler symbolträchtige vor dem greisen Reichspräsidenten, um eine Kontinuität zwischen der Kaiserzeit und dem so genannten Dritten Reich herzustellen.
Paul von Hindenburg starb am 2. August 1934 auf seinem Gut Neudeck. Im Jahr 1933 wurde er Ehrenbürger der Stadt Potsdam.
Quellen
- Paul von Hindenburg – Artikel in der Wikipedia