Jewgeni Fjodorowitsch Lutschuweit
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Jewgeni Fjodorowitsch Lutschuweit (* 1899; † 1966) war ein sowjetischer Professor der Kunstgeschichte und Offizier der Rote Armee bzw. Sowjetarmee. Außerdem ist er Ehrenbürger der Stadt Potsdam.
Geschichte
Während den Kampfhandlungen in und um Potsdam waren etwa 8.000 bis 10.000 deutsche Soldaten beteiligt. Der Befehl lautete, die zur Festung erklärte Stadt (einschließlich der und unbedingt zu halten. Zur Verteidigung legten die Deutschen Gräben, Bunker und Munitionslager an. Auch die Gärten wurden nicht verschont.
Die Schlösser und Parks wurden durch die Sowjetarmee nicht intensiv beschossen, da sie kaum aktiv verteidigt wurden. Dennoch hatten sich hier Wehrmachtsangehörige versteckt. Auf den erhöhten Gebäuden (die Kuppeln der Schlösser, die Belvederes, der Turm auf dem Ruinenberg) mußten die Sowjetsoldaten jedoch mit Artilleriebeobachtern und Feuerleitstellen rechnen. Daher wurden diese konsequent beschossen. Obwohl der Schloßoberinspektor am 28. April das Neue Palais an die Sowjetarmee offiziell übergeben hatte, verließen erst am 30. April die letzten deutschen Soldaten den Bereich des Parks in Richtung Ferch zur Armee Wenck.
Während der Kampfhandlungen, wurde der Garde-Oberstleutnant Lutschuweit zum Technischen Leiter einer sogenannte "Parkarmee" ernannt. Ihre Aufgabe bestand darin, die Kulturschätze in den Schlössern des Park Sanssouci zu sichern und für den Abtransport vorzubereiten. Die Sicherung war notwendig, da auch die Schlösser der Parks nicht vor Plünderungen gefeit waren, analog wie beim [[Stadtschloß)). Dennoch darf nicht vergessen werden, daß der größte Teil der Kunstschätze als Beutegut in de Sowjetunion verschickt wurde. Die Legende der DDR-Behörden, Lutschuweit hätte mit seiner Parkarmee Sanssouci vor der Zerstörung durch die Faschisten gerettet, kann nicht nachgewiesen werden, obwohl er gerade wegen dieser Tat zum Ehrenbürger Potsdams ernannt wurde. Dennoch muß anerkannt werden, daß die sowjetischen Truppen, trotz schwerer eigener Verluste, die Schlösser und Gärten nicht vorsätzlich zerstörten sowie das bewegliche Kulturgut vor Plünderung schützte.
Quellen
- "Das Chinesische Haus im Park von Sanssouci" von Hans-Joachim Giersberg, Jutta Nicht, Marion Dreger. Verlag Nishen Kommunikation, 1993, ISBN 3-88940-116-3.
- "Potsdam und Umgebung: Sinnbild von Preußens Glanz und Gloria" von Christiane Petri; DUMONT Reiseverlag Ostfildern, 3. Auflage 2009, ISBN 978-3-7701-6610-7.
- "Potsdam und Umgebung" von Christiane Petri. Verlag artaus, 2000, ISBN 3-7701-6610-8.
- "Potsdam im Zweiten Weltkrieg - Eine Chronik" von Kurt Baller und Marlies Reinholz. docupoint Verlag, Magdeburg; 1. Auflage 2010; 978-3-86912-021-8