Kurt Maetzig

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Kurt Maetzig (links), Günter Simon u.a. 1955

Kurt Maetzig (* 25.01.1911 in Berlin; † 08.08.2012) war Professor für Filmregie und Mitbegründer der DEFA. Er war jahrelang als erfolgreicher Filmregisseur tätig.

Geschichte

Kurt Maetzig wurde am 25. Januar 1911 in Berlin geboren. Der Sohn des Inhabers einer Filmkopierfabrik, Robert Maetzig, studierte nach dem Schulbesuch Chemie, Volks- und Betriebswirtschaftslehre in München sowie ein Jahr Soziologie, Psychologie und Jura in Paris.

Im Jahr 1935 promovierte er 1935 in München über „Das Rechnungswesen einer Film-Kopieranstalt“. Zwei Jahre später untersagte ihm die Reichsfilmkammer wegen der jüdischen Abstammung seiner Mutter jegliche Arbeit beim Film. Seitdem arbeitete er gemeinsam mit Marion Keller, seiner späteren Ehefrau, in ihrem gemeinsamen fotochemisches Labor in Werder (Havel). Im Jahr 1944 trat er in die illegale KPD ein.

Ab Januar 1946 gründete und leitete er die ostdeutsche Wochenschau „Der Augenzeuge“ (Produktion DEFA), für die er auch als Regisseur und Autor arbeitete.

Er war einer der fünf Lizenzträger der DEFA, die am 17. Mai 1946 gegründet wurde. Ab 1947 war er auch Regisseur von Spielfilmen bei der DEFA. Bei vielen seiner Filme schrieb er am Szenarium und am Drehbuch mit. 1954 war er Gründungsrektor der Deutschen Hochschule für Filmkunst, die er bis 1964 leitete.

Auch bei zahlreichen Spielfilmen führte er Regie. Sein Debütfilm „Ehe im Schatten“ war eine Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Eine Kritikerumfrage zum 100. Geburtstag des Kinos, im Jahr 1995, zählte „Ehe im Schatten“ und seinen 1965 vom SED-Regime verbotenen Streifen „Das Kaninchen bin ich“ zu den besten deutschen Produktionen.

Maetzig verantwortete auch den Monumentalfilm „Ernst Thälmann – Sohn und Führer seiner Klasse“ (1954/55), zu dem er in den 1990er Jahren selbst eine kritische Distanz eingenommen hatte.

1955 erfolgte seine Berufung zum Professor für Filmregie. 1976 beendete er seiner Tätigkeit als Filmregisseur. Er behielt aber zahlreiche nationale und internationale Ehrenämter, zum Beispiel als Jurymitglied bei Filmfestspielen.

Kurt Maetzig wohnte von 1947 bis 1969 im Potsdamer Stadtteil Babelsberg in der Stubenrauchstr. 21. (An der in einigen Büchern genannten Adresse Virchowstraße 25 hat er niemals gewohnt.) Er war viermal verheiratet und hatte drei Kinder.

Am 8. August 2012 verstarb Kurt Maetzig.


Weblinks

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