Sowjetischer Friedhof an der Michendorfer Chaussee

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Das Gräberfeld 2016, Foto: Gunther Butzman

Der Sowjetische Friedhof an der Michendorfer Chaussee befindet sich an der südlichen Stadtgrenze von Potsdam an der Bundesstraße 2, der Michendorfer Chaussee. Er gilt als der größte sowjetische Friedhof in Ostdeutschland. Auf dem Friedhofsgelände befinden sich 5.227 Grabstätten. Er ist 5.5 Hektar groß. Der Friedhof steht unter Denkmalsschutz.

Geschichte

Die gefallenen sowjetischen Soldaten des Zweiten Weltkrieges wurden zunächst nur provisorisch beerdigt in unmittelbarer Nähe des Platzes, an dem sie starben.

Für eine würdige Bestattung wurde im Süden der Stadt Potsdam, im Waldgebiet der Revierförsterei Sternschanze, im Jahr 1946 ein neuer Friedhof angelegt. Spezielle Suchtrupps exhumierten die Toten und bestatteten diese auf der neuen Grabstätte. Bis 1949 mußte die Grabanlage mehrmals vergrößert werden, damit alle 2.398 Tote, die in und um Potsdam während der letzten Kämpfe des Zweiten Weltkrieges starben, eine Ruhestätte bekommen konnten.

In den darauf folgenden Jahren wurden zwei Torhäuser errichtet. Das eine diente damals als Leichenhalle und das zweite als Büroraum. Heute nutzen die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung diese Gebäude. Als nächstes wurde ein zentraler Platz errichtet, an dem feierliche Zeremonien durchgeführt werden können. Dazu wurde in der Mitte des Friedhofes ein Platz gepflastert und ein ebenerdiges Wasserbecken mit Fontaine errichtet. Den Platz begrenzt einseitig eine Pergola. Als Baumaterial für diesen Platz wurde Sandstein verwendet. Zwischen dem Wasserbecken und der Pergola steht auf einem kleinen Sockel die Bronzeplastik „Soldat mit Fahne“. Sie zeigt einen sowjetischen Soldaten in Winteruniform mit umgehängter Maschinenpistole vom Typ PPSch-41, der eine Fahne hält. Die Plastik wurde vom Bildhauer Walter Bullert entworfen.

Dieser Friedhof wurde ab den 1950er Jahren auch als Garnisonfriedhof der sowjetischen Streitkräfte, die in und um Potsdam stationiert waren, genutzt. Hier wurden bis 1985 - die letzte Beerdigung fand am 28.Dezember statt - 2.829 Offiziere, Soldaten, Zivilangestellte und Offiziersangehörige der Sowjetarmee beigesetzt.

Da der Friedhof unter Denkmalschutz steht, restauriert Potsdam seit 1999 die Friedhofsanlage. Eng wird dabei mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Brandenburg, zusammen gearbeitet.

Weitere Bilder


Quellen

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