Villa Louis Hagen

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Die Villa, im Jahr 2008

Die Villa Louis Hagen, auch kurz „Villa Hagen“ genannt, befindet sich in der Nauener Vorstadt von Potsdam, in der Bertinistraße Nummer 23 – nahe der Meierei im Neuen Garten. Das Haus wurde nach dem Bankier Louis Hagen benannt und gilt als eines der wenigen noch erhaltenen Zeugnisse des Neuen Bauens in Potsdam.

Geschichte

Die Villa Louis Hagen

Die Villa Louis Hagen ist das einzige unmittelbar am Uferstreifen des Jungfernsees gelegene Grundstück. Das Grundstück wurde im Jahr 1897 mit einem Sommerhaus im Stil eines norwegischen Blockhauses bebaut. Im Jahr 1911 wurde dieses abgerissen oder umgebaut.

Die Villa Louis Hagen 2012

In den Jahren von 1921 bis 1928 folgten weitere Umbauten, hin zu einem Märchenschloss und danach, in den Jahren 1927 bis 1928, zu einer Villa im Bauhaus-Stil für den Bankier und neuen Eigentümer der Villa Louis Hagen. Bei diesen Umbauten wurde die ehemalige Blockbauweise durch eine glatte Holzverschalung ersetzt.

An der Gartenseite sind (Stand: Februar 2006) im unteren Bereich der Villa noch die alten Rundbogenfenster zu sehen. Die Wände sind glatt mit Holz verschalt, die Fuge betont die Horizontale. Die Ecken sind abgerundet. Der Lebensstil der Familie Hagen war futuristisch. Es gibt Dachterrassen, eine Turnhalle mit flachem Dach aus Glasbausteinen, ein Kino, eine Dusche mit 20 Seitenstrahlern und ein elektrisches Boot im Bootsschuppen. Um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entkommen, verließ die jüdische Familie in den 1930er Jahren ihr Heimatland.

Für die Jahre von 1971 bis 1881 ist anhand der Bauakten ersichtlich, dass das Gebäude für den „VEB Informationsverarbeitung Potsdam“ – das Rechenzentrum der bezirksgeleiteten Lebensmittelindustrie und der örtlichen Versorgungswirtschaft – erweitert worden war. Dieser Betrieb nutzte das Gebäude in den Jahren von 1970 bis 1992. Zudem wurde das Gebäude in seiner äußeren Hülle unter Schutz gestellt, da es sich im Denkmalbereich der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft befindet.

Im Jahr 2007 kaufte der Oldenburger Architekt und Bauunternehmer Dirk Onnen die Villa von der Eigentümergemeinschaft, zu der auch Peter Block gehört (der Sohn des Architekten der Villa). Danach (etwa 2009) verkaufte Dirk Onnen das Haus an den Gründer der Telefonhandelskette Dug Shop, Lars Dittrich. Dieser hatte seine Handelskette an die debitel AG verkauft und will nun das Haus – auf Grund zu starker Beschädigungen durch Witterungseinflüsse – abreißen und an dessen Stelle einen Neubau errichten lassen. Dabei sollen „viele Elemente“ des Vorgängerbaus übernommen werden und der Neubau anschließend sein Privathaus werden.

Quellen

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