Hiroshima-Nagasaki-Platz
Der Hiroshima-Nagasaki-Platz befindet sich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Der kleine Platz wird gebildet aus der Rudolf-Breitscheid-Straße, der August-Bebel-Straße und der Karl-Marx-Straße. Hier steht die Villa der Nachfolgegesellschaft der Architekten Ende & Böckmann, in der zu DDR-Zeiten eine Post-Filiale unter gebracht wurde.
Geschichte
Der Platz entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Neuanlegung von Straßen. Seine heutige Bebauung erfolgte aber etwa 50 Jahre später durch die Errichtung der Villenkolonie Neubabelsberg.
Der Hiroshima-Nagasaki-Platz trug einst keinen Namen. Erst am 25. Juli 2010 erfolgte eine feierliche Namensweihe. Dies geschah in Erinnerung an die Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 und in Gedenken an die 270.000 Toten (Stand 2011), die in Folge der Abwürfe sterben mußten. Gleichzeitig wurde der Hiroshima-Nagasaki-Gedenkort eingerichtet. Dieser Ort zum Gedenken wurde, genau wie das Einweihungsdatum, bewußt gewählt. Denn auf der nordöstlichen Straßenseite steht die sogenannte Truman-Villa. Hier residierte im Jahr 1945 während der Potsdamer Konferenz der damalige Präsident der USA, Harry S. Truman. Und von dort soll er am 25. Juli 1945 den Befehl zum Abwurf der Atombomben gegeben haben.
Hiroshima-Nagasaki-Gedenkort
Der Gedenkort besteht aus einem knapp neun Meter breiten und 36 Tonnen schweren Stein aus geschliffenem norwegischen Syenit. Die Größe und das Gewicht des Steins soll die große Bedeutung des "Altars der Erinnerung" symbolisieren und seine innere Kraft hervor heben.
Ebenfalls aus geschliffenem norwegischen Syenit liegt - unweit vom Stein entfernt - eine Steinplatte. In dieser Steinplatte sind zwei Steine eingearbeitet worden. Der linke Stein stammt aus Nagasaki und der rechte Stein aus Hiroshima. Beide Steine wurden durch die Bombenabwürde verstrahlt, sind aber heute ungefährlich.
Auf der Gedenkplatte wurde in japanischer, englischer und deutscher Sprache folgender Text eingearbeitet:
Im Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
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Die beiden Kunstwerke wurden unter Leitung des japanischen Bildhauers Makoto Fujiwara geschaffen, der in Norwegen lebt. Bei der Ausführung der Arbeiten halfen junge Austauschstudenten aus Hiroshima, Nagasaki und Deutschland.
Initiatoren und Wegbereiter für diesen Gedenkort waren in erster Linie der Verein "Hiroshima-Platz" e.V. und Prof. Dr. Hideto Sotobayashi, einem Augenzeugen des Bombenabwurfes auf Nagasaki.
Weblinks
- Hiroshima-Platz Potsdam - offizielle Webseite des Vereins "Hiroshima-Platz" e.V.