Matthias Platzeck

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Matthias Platzeck, im Sommer 2007

Matthias Platzeck (* 29.12.1953 in Potsdam) ist seit dem 26. Juni 2002 Ministerpräsident des Landes Brandenburg und war vom 15. November 2005 bis zum 10. April 2006 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Geschichte

Matthias Platzeck wurde am 29. Dezember 1953 als Sohn eines Arztes und einer medizinisch-technischen Assistentin in Potsdam geboren. Nach Schulbesuch und Abitur leistete er seinen dreijährigen Grundwehrdienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR ab. Anschließend studierte Matthias Platzeck biomedizinische Kybernetik an der Technischen Hochschule Ilmenau und schloss dieses Studium als Diplomingenieur ab.

Von 1979 bis 1980 war Matthias Platzeck wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Lufthygiene im damaligen Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) und arbeitete danach für zwei Jahre als Direktor für Ökonomie und Technik im Kreiskrankenhaus Bad Freienwalde. Von 1982 bis 1990 arbeitete Matthias Platzeck als Abteilungsleiter Umwelthygiene bei der Hygieneinspektion Potsdam. In dieser Zeit absolvierte er ein Studium der Umwelthygiene an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin.

Bald nach Gründung der Potsdamer Bürgerinitiative ARGUS („Arbeitsgemeinschaft für Umweltschutz und Stadtgestaltung“) im April 1988 wurde Platzeck dort Mitglied. Im November 1989 beteiligte er sich an der Gründung der Grünen Liga, deren Sprecher er wurde. In dieser Eigenschaft nahm er von Dezember 1989 bis Februar 1990 an den Verhandlungen des Zentralen Runden Tisches der DDR teil.

Bei den Volkskammerwahlen am 18. März 1990 gewann Matthias Platzeck ein Mandat für die Grüne-Partei der DDR. In der Fraktionsgemeinschaft Bündnis 90/Grüne wurde er parlamentarischer Geschäftsführer. Nach der Landtagswahl im Land Brandenburg am 14. Oktober 1990 zog Matthias Platzeck als Abgeordneter für die Fraktion Bündnis 90 in das Landesparlament ein. Am 22. November wurde er Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg. Da er den Zusammenschluss mit den westdeutschen Grünen im Mai 1993 ablehnte, wurde er zunächst parteilos und trat 1995 der SPD bei.

1994 wurde Matthias Platzeck erneut zum Minister berufen. Bundesweit wurde Matthias Platzeck im Juli / August 1997 bei der Bewältigung der Überschwemmungskatastrophe an der Oder als „Deichgraf“ bekannt. Am 27. September 1998 wurde Matthias Platzeck mit 63,5 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam gewählt. Zwei Jahre später wird er Landesvorsitzender der SPD in Brandenburg und Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Am 26. Juni 2002 wurde Platzeck als Nachfolger des zurückgetretenen Manfred Stolpe zum Ministerpräsidenten von Brandenburg gewählt.

In Zeiten der Agenda 2010 ist Matthias Platzeck der einzige SPD-Ministerpräsident, der seine Mehrheit trotz eines aktiven Bekenntnisses zur Politik der Bundesregierung halten kann und seine Partei wird bei der Landtagswahl 2004 in Brandenburg stärkste Fraktion. Auf dem SPD-Bundesparteitag 2004 in Karlsruhe wählen die Delegierten Matthias Platzeck am 15. November mit 99,4 Prozent zum neuen SPD-Vorsitzenden. Im April 2006 erfolgte jedoch aus gesundheitlichen Gründen sein Rücktritt von dieser Funktion. Nach einem Schlaganfall im Juni 2013 trat er aus gesundheitlichen Gründen von allen politischen Ämtern zurück.

Weblinks

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