Adolf Slaby

Aus PotsdamWiki

Adolf Slaby, 1902

Adolf Karl Heinrich Slaby (* 18. April 1849 in Berlin; † 6. April 1913 in Charlottenburg) war ein deutscher Elektrotechniker.

Geschichte

Adolf Slaby war der Sohn eines Buchbinders. Nach Abschluß der Realschule studierte er Maschinenbau und Mathematik an der Berliner Gewerbeakademie Charlottenburg. Zur Finanzierung des Studiums arbeitete er als Hauslehrer des Maschinenfabrikanten Louis Schwartzkopff. Sein Studium und seine Promotion erfolgte an der Universität Jena, da die Möglichkeit der Promotion in Berlin nicht bestand.

Nach dem Studium war Slaby von 1873 bis 1882 Lehrer für Mathematik und Mechanik an der Gewerbeschule in Potsdam. Hier experimentierte er unter anderem mit Heißluft- und Gasmaschinen und schrieb seine Erkenntnisse nieder. Wohnhaft war er in seiner Potsdamer Zeit in der Straße Am Kanal 42, in der Schützenstraße 3 (heute Max-Planck-Straße), in der Burgstraße 5 und am Wilhelmplatz 14 (heute Platz der Einheit).

Werner von Siemens, der Slaby bereits seit Jahren unterstützte, lenkte dessen Interessen auf das Gebiet der Starkstromtechnik. So hielt Slaby Vorlesungen über elektrische Kraftmaschinen, "Elektrische Telegraphie" und Elektromechanik und erhielt 1883 den ersten Lehrstuhl für Elektrotechnik an der inzwischen zur Technischen Hochschule aufgestiegenen Gewerbeschule in Charlottenburg. Im Jahr 1884 gründete er mit einem Kollegen ein Elektrotechnisches Laboratorium und übernahm den Bereich elektrische Maschinen als Prädikatsprofessor.

Slaby nahm an Versuchen der drahtlosen Telegraphie vor der englischen Kanalküste teil. In Berlin setzte er diese Experimente fort und untersuchte die physikalischen und technischen Grundlagen dieser Technik. Als der Kaiser Wilhelm II. von Slabys Arbeiten erfuhr, regte der Kaiser den Professor dazu an, die drahtlose Telegraphie so weiterzuentwickeln, daß diese für das Heer und die Marine nutzbar wird. Diese Experimente verlegte Slaby wegen der besseren Rahmenbedingungen in das Berliner Umfeld. Hier nutzte er den Glockenturm der Heilandskirche in Sacrow als Antennenträger und den Flaggenmast der 1,6 Kilometer entfernten Matrosenstation Kongsnæs in der Schwanenallee, wo sich die Empfangsstation befand.

Slaby wurde unter anderem Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und 1893 Erster Vorsitzender des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE), die von ihm mitgegründet wurde.

Quellen

  • „1000 Jahre Potsdam, Blätter aus der Stadtgeschichte, Teil II“; Herausgeber: Rat der Stadt Potsdam; 1989

Weblinks

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von PotsdamWiki. Durch die Nutzung von PotsdamWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.