Am Kanal 4 und 4a
Das Haus Am Kanal 4 ist durch den Anbau des Hauses 4a ein Doppelhaus geworden. Es dient heute als Geschäftshaus.
Geschichte
Das heutige Haus Nummer 4a wurde genau wie die westlich gelegenen Häuser in der Straße Am Kanal im letzten Abschnitt der Ersten Stadterweiterung im Jahr 1724 erbaut. Auftraggeber war der preußische König Friedrich Wilhelm I. und der Entwurf stammt vermutlich von Pierre de Gayette. Da die Bewohner dieser Häuserzeile keine Einquartierung von Soldaten wünschten, damals eine gängige Praxis, wurde der Anbau mit der Hausnummer 4 errichtet. Somit diente Haus 4 als selbständige Kaserne. Beide Häuser waren fünfachsig und zweistöckig, wobei Haus 4 wesentlich niedriger war. Ursprünglich waren beide Häuser auch nicht miteinander verbunden. Doch mit dem Wegfall der Kasernierung im 18. Jahrhundert wurde das Haus 4 aufgestockt und die Durchfahrt zwischen beiden Häusern geschlossen und überbaut. Haus 4a blieb im Originalzustand erhalten. Nur der Balkon über dem Eingang ist eine Änderung, die um das Jahr 1900 vorgenommen wurde.
Seit 1736 besaß das Haus die Braugerechtigkeit. Im Jahr 1900 übernahm der Potsdamer Stadtrat Franz Lamm die Brauerei einschließlich beider Gebäude. 1903 verpachtete Lamm die Brauerei und das Haus 4 an die Malzbrennerei Weyermann aus Bamberg. Diese produzierten sogenanntes Farbebier, was in Bayern verboten wurde. Während Lamm seine Brauerei 1921 an die Berliner Kindl Brauerei vermachte, braute die Fa. Weyermann bis 1945 weiter.
Quellen
- „Potsdam“ von Waltraud Volk, Verlag Bauwesen; Auflage: 2. 1993 ISBN-10: 3345004887, ISBN-13: 978-3345004889
- museum-digital
- Weyemann