Casino im Park Glienicke

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Wasserseite vom Casino, Sommer 2011

Das Casino ist ein Bauwerk im Park Glienicke östlich von Potsdam. Es steht auf einem Abhang unmittelbar am Ufer der Havel. Dadurch erhält der Besucher einen herrlichen Blick zur Glienicker Brücke, der Berliner Vorstadt, den Neuen Garten und der Heilandskirche von Sacrow. Das Casino ist Bestandteil des Weltkulturerbes der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft und steht unter dem Schutz der UNESCO.

Prinz Carl von Preußen ließ in den Jahren 1824/25 ein ehemaliges Billardhaus der Vorbesitzer des Areals umbauen. Entsprechend Carls Liebe zu Italien schuf Karl Friedrich Schinkel ein „Häuschen“ – italienisch Casino – im entsprechendem Stil. Es diente hauptsächlich als Zweitwohnbau neben dem Schloß Glienicke. Die gerundete Terrasse zur Havel hin gilt mit ihrem Ausblick auf den Jungfernsee als einer der schönsten Teeplätze der Welt. Anders herum, von der Havel aus gesehen, ist das Casino mit seinen seitlich angebauten Pergolen (berankte Laubengänge) ein absoluter Blickfang. Dazu tragen auch der gelbe Putz und die grünen Fensterläden entscheidend bei.

Das Innere des Casinos ist geprägt durch die italienische Kunstsammlung des Prinzen. Es gibt unter anderem Marmorfliesen aus dem Palast der Catharina Cornaro auf Zypern und Mosaikwandbilder aus Pompeji. Viele der Decken- und Wandgemälde entstanden nach Entwürfen des Baumeisters Schinkel. Aber auch außerhalb des Casinos stand bzw. steht viel Antike. Es gab eine Athena-Statue (heute im Besitz des British Museum in London, eine antiken Statue der Göttin der Jagd, eine lebensgroße antike Figur der Aristides und viel Kleinkunst. Die langen Pergolen säumten Sichtachsen. Die nördliche Pergola ermöglichte einen Blick zum Wasserturm des Maschinenhauses, während von der südlichen Pergola aus die Rotunde, auch als Große Neugierde bekannt, gesehen werden konnte. Letzteres ist heute nicht mehr möglich, da diese im Jahr 1935 umgesetzt wurde.

Im Obergeschoß des Casinos befand sich eine kleine Wohnung. Diese wurde sehr hochstehenden Gästen wie dem Zarenpaar zur Nutzung überlassen. Den feinen Nasen des russischen Kaiserpaares konnte der Prinz nicht die üblichen Gästezimmer im Kavalierflügel zumuten. Diese befanden sich nämlich über dem Pferdestall. Ein Hochgenuss waren die Feste im Casino. Prinz Carl ließ zu diesen Anlässen offene Feuer auf dem Dach des Hauses entzünden, die in großen Zinkgussschalen brannten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Casino schwer beschädigt. Aber erst Ende der 1970er Jahre wurde mit den umfangreichen Restaurierungsarbeiten begonnen.

Quellen

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