Carl von Preußen
Prinz Carl von Preußen, vollständiger Name Friedrich Carl (auch Karl geschrieben) Alexander von Preußen, (* 29. Juni 1801 im Schloss Charlottenburg bei Berlin; † 21. Januar 1883 in Berlin) war der dritte Sohn von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise.
Geschichte
Prinz Carl war das vierte von insgesamt sieben Kinder (drei weitere Kinder haben das Babyalter nicht überlebt) aus der ersten Ehe des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und Luise von Mecklenburg-Strelitz eine beiden älteren Brüder waren der Kronprinz Friedrich Wilhelm sowie Wilhelm I., der spätere deutscher Kaiser werden sollte.
Carl trat mit 10 Jahren in die preußische Armee ein. Im Jahre 1820 war er Major im 1. Garde-Regiment zu Fuß. 10 Jahre später übernahm er – bereits als General - die 2. Gardedivision. Über viele weitere Sprossen der Karriereleiter wurde er letztendlich Generalfeldzeugmeister und Artilleriechef der preußischen Armee. Als Chef der Artillerie ersetzte Carl die bisherigen glatten Geschützrohre durch gezogene. Dadurch erhöhte sich die Genauigkeit der Geschütze enorm.
Zeitlebens blieb Carl seiner Lieblingsschwester Charlotte verbunden. Seit sie die Gemahlin von Zar Nikolaus I. war, reiste er oft nach Rußland. Dadurch festigten sich auch die Beziehungen zwischen dem deutschen und dem rußischen Reich. In den Revolutionsjahren von 1848 und 1849 verblieb Carl in Berlin. In seinem Stadtpalast traf sich die Bürgerversammlung, deren Räumlichkeiten er der Bürgerschaft freiwillig zur Verfügung stellte. Auch die Sitzungen des Staatsrates besuchte er regelmäßig. Prinz Carl starb am 21. Januar 1883 in Berlin. Seine Grabstätte wurde in einer neu angelegten Gruft der Kirche St. Peter und Paul im damaligen Wannsee errichtet, unweit der Pfaueninsel. Hier ruhte auch seine sechs Jahre füher verstorbene Frau Marie.
Privatleben
Carl heiratete im Jahr 1827 Marie, Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach (1808–1877). Carl wurde Vater von drei Kindern.
Wie die meisten preußischen Kronprinzen so ließ auch Carl, obwohl kein Kronprinz, sich ein eigens Schloß bauen und einen entsprechen Park anlegen. Er kaufte im Jahr 1824 ein Landhaus und ließ es sich von Karl Friedrich Schinkel zum Schloß Glienicke umbauen. Weitere Gebäude wurden nach und nach ergänzt, so die Loggia Alexandra auf dem Böttcherberg, die zu Ehren seiner verstorbenen Schwester Charlotte entstand. Mit dem Park erfüllte sich Carl seinen italienischen Traum. Viele Jahre schon fuhr er nach Südeuropa und kaufte antike Kunstwerke für seine Sammlung.
Quellen
- „Prinz Carl von Preußen. Kenner und Beschützer des Schönen“ von Malve Gräfin Rothkirch, 1801-1883, Biblio-Verlag, Osnabrück 1981