Friedrich Wilhelm III. von Preußen
Friedrich Wilhelm III. von Preußen (* 3.8.1770, in Potsdam, † 7.6.1840, in Berlin) war als Friedrich Wilhelm IV. „Kurfürst“ und „Markgraf von Brandenburg“ und als Friedrich Wilhelm III. „König von Preußen“.
Geschichte
Friedrich Wilhelm wurde am 3. August 1770 in Potsdam als Sohn des Thronfolgers und späteren Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen und dessen zweiter Gemahlin, Friederike Luise von Hessen-Darmstadt, geboren. Nach freudloser Kindheit und Jugend lernte er im März 1793 seine spätere Frau, die Herzogin Luise von Mecklenburg-Strelitz, kennen und lieben. Der Ehe, die am 24. Dezember 1793 geschlossen wurde, entstammten insgesamt 10 Kinder, von denen drei im Kindesalter starben. Sieben Kinder, darunter der spätere König Friedrich Wilhelm IV. und der spätere König und Kaiser Wilhelm I. überlebten den Vater. Ein schwerer Schicksalsschlag, den Friedrich Wilhelm nie verwandt, war für ihn der frühe Tod seiner geliebten Gemahlin Luise am 19. Juli 1810. Am 9. November 1824 ging er mit der Gräfin Auguste von Harrach, nochmals eine Ehe ein, die kinderlos blieb. Da die Braut nicht standesgemäß war, wurden sie zur linken Hand (morganatisch) vermählt. Mit der Eheschließung wurde die Gräfin zur Fürstin Liegnitz erhoben. Im Gegensatz dazu hatte Friedrich Wilhelm nach seiner Thronbesteigung die Geliebte seines Vaters, Gräfin Lichtenau, ins Gefängnis geworfen wurde.
Am 16. November 1797 bestieg Friedrich Wilhelm den preussischen Königsthron. Seine Politik stand zunächst im Zeichen strikter Sparsamkeit und konsequenter außenpolitischer Neutralität, allerdings auch verpasster Reform-Möglichkeiten. Er war keine Herrschernatur und überließ das Regieren seinen Untergebenen. Als Folge dessen verlor Preußen nach der Niederlage von Jena und Auerstädt, am 14. Oktober 1806, und dem Frieden von Tilsit, am 7. Juli 1807, große Teile seines Staatsgebietes. Nun ließ sich der König, auf Druck herausragender Persönlichkeiten wie dem Freiherrn vom Stein oder Gerhard von Scharnhorst, zu Reformen bewegen. So wurde im Jahr 1809 die Leibeigenschaft in Preußen aufgehoben und Angehörige des Bürgertums konnten Offiziere werden (wurde später wieder zurück genommen). Ferner wurde eine Steuerreform durchgesetzt, die vor allem zu Lasten der Wohltätigkeit und der arbeitenden Bevölkerung ging.
Friedrich Wilhelm III. starb am 7. Juni 1840 in seinem 43. Regierungsjahr und war somit der – nach Friedrich II. – am längsten regierende preußische König. Seine letzte Ruhestätte fand er im Mausoleum im Park von Schloss Charlottenburg, an der Seite seiner ersten Gemahlin Luise.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Friedrich Wilhelm II. von Preußen | 1797–1840 | Friedrich Wilhelm IV. von Preußen |
Quellen
- „Die Hohenzollern und ihr Werk – Fünfhundert Jahre vaterländische Geschichte“; Autor: Otto Hintze, Verlag Paul Parey Berlin, 2. Auflage, 1915
Weblinks
- Friedrich Wilhelm III. von Preußen – Artikel bei der Wikipedia