Edikt von Potsdam
Das Edikt von Potsdam wurde im 17. Jahrhundert von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erlassen. Diese, in den historischen Annalen als Toleranz-Edikt eingegange, Verordnung markiert den Eintritt Potsdams in die europäische Geschichte.
Geschichte
Am 8. November 1685 – am 29. Oktober 1685 nach dem damals verwendeten Julianischen Kalender – wurde das „Edikt von Potsdam“ von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erlassen. Damit wurde den aus Frankreich kommenden Glaubensgenossen, den Hugenotten, die freie und sichere Niederlassung in der Mark Brandenburg angeboten. Es wurde ihnen dadurch Previlegien gewährt: unter anderem die Befreiung von Steuern und Zöllen, Subventionen für Wirtschaftsunternehmen und Bezahlung der Pfarrer durch das Fürstentum.
Ein Grund für das Edikt war die erneute Verfolgung der Hugenotten in Frankreich durch den Sonnenkönig Ludwig XIV. nach der Aufhebung des „Edikts von Nantes“ am 18. Oktober 1685. Ein weiterer Grund sind die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) auf Brandenburg. Während des Dreißigjährigen Krieges rafften entfesselte Soldaten, Seuchen und Hungersnöte die Bevölkerung hinweg. Allein im Jahr 1631 starben 308 Einwohner der Stadt Potsdam an der Pest. Und um die königlichen Einnahmen zu sichern, wurden Steuerzahler benötigt.
Wie bereits bei der Aufnahme von aus Österreich vertriebenen Juden, im Jahr 1671, erhoffte sich der Kurfürst von den Einwanderern einen wirtschaftlichen Aufschwung seines an den Kriegsfolgen leidenden Königreiches und somit höhere Einnahmen für seinen Geldbeutel.
Etwa 20.000 Hugenotten nahmen das Angebot des Kurfürsten an, womit der Grundstein für die Erstarkung Brandenburgs gelegt wurde. Durch die Hugenotten stieg allein die Berliner Bevölkerung um ein Drittel an.
An die Aufnahme der Hugenotten durch den Kurfürsten erinnert ein Relief am Internationalen Reformationsdenkmal in Genf.
Weblinks
- Edikt von Potsdam – Artikel bei der Wikipedia