Eisenbahner-Sportverein Lokomotive Potsdam
Der Eisenbahner-Sportverein Lokomotive Potsdam (kurz „ESV Lokomotive Potsdam“) besteht seit 1951 und ist Mitglied im Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine. Der sogenannte Lok-Sportplatz befindet sich in der Berliner Vorstadt von Potsdam, in der Berliner Straße 67. Er liegt direkt an der Havel, nahe der Glienicker Brücke. Zu dem Sportplatz gehört auch die Gaststätte „LOKalität“. Beide Einrichtungen werden vom Sportverein betrieben und unterhalten.
Geschichte
Der Verein wurde am 21. Juni 1951 als Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lokomotive Potsdam gegründet. Das Reichsbahnausbesserungswerk Potsdam (Raw) diente als Trägerbetrieb, 1954 stieg der Personenkraftverkehr Potsdam mit ein. Im Jahr 1974 wurde ein erstes Gebäude zur Nutzung für die Sportgemeinschaft errichtet, ein Jahr später folgten Bootssteganlagen und die Bootshalle. 1976 ließ man für den Platzwart einen Wohnbungalow aufstellen. 1989 erhielt man die Auszeichnung als „Vorbildliche Sportgemeinschaft des DTSB“ der DDR.
Auf Beschluss der Mitgliederversammlung vom 24. Juli 1990 erfolgte die Neugründung als Eisenbahner-Sportverein (ESV) Lokomotive Potsdam. Am 1. Oktober 1990 wurde der Verein ins städtische Vereinsregister aufgenommen. Die Steganlage wurde 1994 erneuert.
1997 wurde die 1994 neu geschaffene Behörde Bundeseisenbahnvermögen (BEV) Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich sämtliche Sportanlagen befinden. Der ESV erhielt in der Folge einen Erbbaupachtvertrag. Vom 24. August 1999 bis zum 18. August 2000 errichtete der Verein ein neues Vereinsheim. 2001 folgte ein Trainingsplatz für Fußball sowie ein Beachvolleyballfeld. Zwei Jahre später rekonstruierte man den Wohnbungalow. Erstmals im Jahr 2004 stellte der Verein einen Antrag an das BEV, um das Sportgelände zu erwerben,[1] der jedoch nicht beantwortet wurde.
Weil der Erbbaupachtvertrag mit dem BEV 2025 auslaufen wird, bemühte sich der Verein in den Jahren zuvor intensiv um eine Lösung. Verschiedene Gutachten bewerteten den Wert des Grundstücks (oft unter Einbeziehung des Vereinsvermögens) unterschiedlich hoch. Nach Angaben des Bundesrechnungshofs liegt die Bewertung des 3,2 Hektar großen Areals als „baureifes Grundstück“ bei 45 Millionen Euro. Eine verbilligte Abgabe durch das BEV dürfe nur für sozialen Wohnungsbau erfolgen, schreibt der Rechnungshof. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Potsdam sprach sich jedoch dafür aus, den Verein zu unterstützen, indem die Stadt das Grundstück erwirbt.[2]
Sportanlagen
Der Sportplatz ist der einzige in der Stadt Potsdam, der nicht in kommunaler Hand liegt, sondern ausschließlich durch den Sportverein Lokomotive betrieben wird.
Auf den Außenanlagen können auf einer sehr gut gepflegten Aschenbahn mit teilweise ausgelegtem Tartan (ein künstlicher Oberflächenbelag) Leichtathletik, sowie Fußball, Wassersport und Strandvolleyball betrieben werden. Im Vereinsheim befinden sich eine Bundeskegelbahn, ein Tanz- und Gymnastikraum sowie ein Mehrzweckraum. Außerdem steht den Mitgliedern ein Billardraum und ein Kraftraum zur Verfügung, die aber auch von Nichtmitgliedern gegen Entgelt genutzt werden können.
Weiterhin stehen mehrere modern eingerichtete Tagungsräume zur Verfügung.
Die gastronomische Versorgung ist durch die im Vereinsheim ansässige Gaststätte „LOKalität“ gewährleistet, welche zudem einen Biergarten bietet.
Weitere Bilder
Weblinks
- Eisenbahner-Sportverein Lokomotive Potsdam e.V. – offizielle Webseite
- LOKalität – offizielle Webseite
- ↑ Broschüre: 70 Jahre Lok
- ↑ Klaus D. Grote: ESV Lok Potsdam in Not. In: Tagesspiegel, 20. Oktober 2024, zuletzt abgerufen am 30. Dezember 2024.