Friedenskirche

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Die Friedenskirche, im Frühling 2007
Das Mausoleum der Anlage; Sommer 2012

Die Friedenskirche befindet sich im Park Sanssouci, im Marlygarten neben dem Kavalierhaus (auch „Schloß Marly“ genannt), Am Grünen Gitter 3. Sie wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist, neben der Erlöserkirche, eine der Gemeindekirchen für die Bewohner der Brandenburger Vorstadt.

Geschichte

Die Friedenskirche wurde – so wie auch die Heilandskirche in Sacrow – nach Skizzen von König Friedrich Wilhelm IV. gebaut. Sie fügt sich in die Architektur- und Parklandschaft von Sanssouci ein.

Als architektonische Vorbilder gelten zwei frühchristliche Kirchen in Rom. Für die Basilika St. Clemente und für den freistehenden Glockenturm (lateinisch „Campanile“) die Sta. Maria in Cosmedin. Die Gebäude sind von einer klosterähnlichen Anlage mit Kreuzgang, Atrium, Wohnschloss, Schul-, Pförtner- und Pfarrhaus umgeben. Alle Bauten entstanden in den Jahren 1845 bis 1850 und spiegeln sich im Friedensteich.

Im Inneren findet ist sich ein original venezianischen Ikonen-Mosaik aus dem 13. Jahrhundert. Friedrich Wilhelm IV. erwarb es, bevor sein ursprünglicher Ort, eine Kirche auf der venezianischen Insel Murano, abgerissen wurde. Die Maße der Kirche richten sich nach den Abmessungen des Mosaiks. Die sonstige Einrichtung des Sakralbaus orientiert sich ebenfalls an frühchristlichen Gepflogenheiten, wie zum Beispiel der Osterleuchter, den der Bremer Bildhauer Carl Steinhäuser 1859 schuf.

Während der Zeit der DDR durfte der Glockenturm für 27 Jahre nicht mehr geläutet werden. Die Schwingungen hätten ihn zum Einsturz bringen können. Am Ensemble der Friedenskirche wurden kaum durchgreifende Sanierungsarbeiten durchgeführt. 1995 entschied sich ein Ehepaar die Bauwerke vor dem weiteren Verfall zu bewahren und spendeten einen Großteil der notwendigen Reparaturkosten. Der Turm wurde seit 2021 saniert mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und anderen Geldgebern und unter Vermittlung des Bauvereins der Friedenskirche Potsdam.

Die Kirche wird von der Friedensgemeinde für regelmäßige Gottesdienste genutzt. Sie ist außerdem eine beliebte Konzertkirche. Durch ein ehrenamtliches Team wird die Kirche für Besucher offen gehalten. Eintritt wird nicht erhoben, aber für die Unterhaltung und Erhaltung der Kirche wird um eine Spende gebeten, zumal in den kommenden Jahren siebenstellige Beträge zur Erhaltung der Kirche investiert werden müssen, die nur mit Spenden aufgebracht werden können.

Die Friedenskirche dient auch als wichtige Grablegestädte für preußische Könige und Kaiser. Während Friedrich Wilhelm I. sowie Friedrich Wilhelm IV. mit seiner bayrischen Gemahlin in einer Gruft unterhalb der Altarstufen ruhen, befindet sich das Grab für Kaiser Friedrich III. und seine englische Gemahlin Victoria in einem Mausoleum, das im Jahr 1890 neben der Friedenskirche errichtet wurde.

Weblinks

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