Fritz von der Lancken
Fritz von der Lancken (* 21.6.1890, in Diedenhofen; † 29.9.1944, Berlin-Plötzensee) war Offizier der deutschen Wehrmacht und mitbeteiligt am militärischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus ein Opfer des Faschismus.
Nach ihm wurden unter anderem die Fritz-von-der-Lancken-Straße in Potsdam benannt.
Geschichte
Fritz von der Lancken trat 1912 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment Friedrich der Niederlande Nr. 15 ein. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er seinen Abschied im Range eines Oberleutnants. Zu Beginn der 1930er Jahre wurde er wieder für die Reichswehr aktiviert und leitete ab 1932 in Potsdam ein Internat für männliche Jugendliche aus Adels- und Gutsbesitzerfamilien. Das als Villa Rohn bezeichnete Haus befand sich in Potsdam in die Marienstraße 26 (heutige Gregor-Mendel-Straße). Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er als Oberstleutnant der Reserve beim Allgemeinen Heeresamt im Oberkommando des Heeres als Adjutant von General Fridrich Olbrich (1888-1944) eingesetzt. Als Chef des Stabes dieser Dienststelle war auch Graf Claus Schenk von Stauffenberg (1888-1944) tätig. Auf diesem Weg kam von der Lancken in Kontakt mit Persönlichkeiten des militärischen Widerstandes.
Im Jahr 1941 erwarb Fritz von der Lancken die Villa Rohn und bewohnte sie mit seiner Ehefrau Maria Antonia und seinen 3 Töchtern. In diesen Jahren stellte er sein Haus für konspirative Kontaktaufnahmen und Zusammenkünfte der Beteiligten am Attentat auf Adolf Hitler zur Verfügung. Zeitweilig versteckte er auch den Sprengstoff, der für das geplante Attentat benutzt werden sollte. Am Tag des Umsturzversuches, dem 20. Juli 1944, bewachte er in der Berliner Bendlerstraße den Chef des Werkreiskommandos des Wehrkreises III. (Berlin), General Joachim von Kortzfleisch. Nach dem bekannt wurde, dass das Attentat missglückt war, wurde er in diesem Ort auch festgenommen. Am 14. August 1944 wurde er durch den Ehrenhof aus der Wehrmacht entlassen und daraufhin fand am 28. und 29. September 1944 die Verhandlung gegen ihn vor dem sogenannten „Volksgerichtshof“ in Berlin statt. Er wurde zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Eine Inschrift auf dem Grabstein von Fritz von der Lancken (1854-1935) auf dem Berliner Invalidenfriedhof erinnert an Fritz von der Lancken.
Literatur
- Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1969, 1985;
- Bengt von zur Mühlen (Hg.): Die Angeklagten des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof. Chronos Film GmbH, Berlin 2001, ISBN 3-931054-06-3.
Weblinks
- Fritz von der Lancken – Artikel bei der Wikipedia