Gagfah-Siedlung
Die ehemalige Gagfah-Siedlung in Babelsberg umfasst rund 250 Doppelhaushälften in der Behringstraße, Filchnerstraße und Bruno-H.-Bürgel-Straße. Die Wohnhäuser wurden ab 1936 durch die Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestelltenheimstätten (Gagfah) errichtet. Das Bauland hatte sie zuvor von der Terraingesellschaft am Babelsberg mbH erworben, deren Geschäftsanteile zu 59 Prozent von jüdischen Eigentümern gehalten wurden. Im Rechtsstreit um die Rückübertragung des jüdischen Eigentums willigte die Jewish Claims Conference (JCC) 1999 in einen Vergleich ein, bei dem sie gegen eine Entschädigungszahlung auf die Rückübertragung verzichtete. Bereits erfolgte Verkäufe an die Bewohner wurden damit rechtskräftig anerkannt.
Die Siedlung steht nicht unter Denkmalschutz, daher sind viele Häuser inzwischen erweitert und verändert worden. Die originale Doppelhaushälfte hatte eine Wohnfläche von 71 qm im Erdgeschoss und Obergeschoss sowie einen Keller. Ausgestattet waren alle mit einem Terrazzofußboden in Flur und Küche und Dielenfußboden in den Stuben. Eine Holztreppe führte ins Obergeschoss. Entworfen wurde die Siedlung wahrscheinlich durch den Gagfah-Chefarchitekten Otto Englberger.
Quellen
- „Berliner Morgenpost“ vom 9.10.1999
- vergleiche: Kulturverein Blankenfelde e.V.