Wilhelmine von Lichtenau

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Wilhelmine Enke, spätere von Lichtenau, Anna Dorothea Therbusch, 1776

Wilhelmine von Lichtenau (* 19.12.1753 in Dessau; † 09.06.1820 in Berlin); Mätresse Friedrich Wilhelm II. von Preußen

Geschichte

Wilhelmine von Lichtenau - eigentlich Diderica Wilhelmine Friederica Bernhardina Encke - wurde als Tochter eines Trompeters der Hofkapelle Friedrich II. geboren. Der Vater betrieb außerdem in der Spandauer Straße in Berlin eine Gastwirtschaft.

1764 lernte Kronprinz Friedrich Wilhelm (1744-1797), der spätere König Friedrich Wilhelm II. von Preußen, Wilhemine kennen. 1765 heiratet er die schöne Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel. Am 18.4.1769 wird diese Ehe geschieden und die Prinzessin nach Küstrin verbannt. Am 14. Juli 1769 heiratet der Prinz von Preußen Friederike Luise, Prinzessin von Hessen-Darmstadt, die er aber nach kurzer Zeit als Gemahlin ignorierte.

Friedrich Wilhelm sorgt dafür, dass Wilhelmine Encke nach Falkenhagen bei Nauen zieht. Sie bekommt 200 Dukaten montlich, Garderobe und Kutsche. 1766 geht sie für ein Jahr nach Paris, um eine standesgemäße Bildung zu erhalten. 1770 bekommt Wilhemine Enke ihr erstes Kind von Friedrich Wilhelm. Um den Schein zu wahren, sorgt König Friedrich II. - der Onkel Friedrich Wilhelms - dafür, dass Wilhemine seinen treuen Kammerdiener, Johann Friedrich Ritz, heiratet. Auch aus dieser Ehe gehen zwei Kinder hervor. Wilhemine erhält von Friedrich II. jetzt ein Salär von 30.000 Talern jährlich und bezieht ein Haus in Charlottenburg (Berlin). Am 4.1.1779 bringt Wilhemine einen Sohn des Kronprinzen zur Welt, Friedrich Wilhelm Alexander Moritz. Der Knabe und eine weitere Schwester werden von Friedrich II. in den Grafenstand erhoben. Als Alexander 1787 stirbt ist Friedrich Wilhelm II. sehr unglücklich. Im gleichen Jahr erbt Wilhemine ein Palais Lichtenau in Berlin.

1781 beendet Friedrich Wilhelm den intimen Umgang mit Wilhemine, bleibt aber aufs Engste mit ihr befreundet. 1786 wird Friedrich Wilhelm II. König von Preußen. Wilhemine genießt nach wie vor die Zuneigung des Königs, bezieht ein Monatsgehalt aus der Schatulle des Königs und besitzt inzwischen ein großes Vermögen. Die Ehe mit Rietz wird geschieden.

Da dem "dicken Wilhelm" zwei Frauen nicht genügen, lässt er sich mit Erlaubnis der Geistlichkeit noch mit zwei weiteren Damen zur „ linken Hand“ trauen. 1786 mit Julie von Voß, der späteren Gräfin Ingenheim und nach deren Tod im Jahr 1790 mit Juliane Friederike Gräfin von Dönhoff. Mit beiden hat er Kinder, welche Gräfinnen und Grafen von Preußen und von Brandenburg werden. 1796 erhebt er auch Wilhelmine in den Grafenstand.

Am 16.11.1797 stirbt Friedrich Wilhelm II., den Wilhemine bis zuletzt gepflegt hat. Nur wenige Monate zuvor hatte sie das Palais Lichtenau in Potsdam bezogen. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm III. ließ die Gräfin verhaften, das Palais in Potsdam konfiszieren und verbannte sie nach Glogau. Ihr wurde der Prozess wegen Bereicherung, Betruges, Landesverrats etc. gemacht. Das Vermögen der Grafin wurde eingezogen, sie erhielt aber eine Pension.

1809 durfte die Gräfin Lichtenau wieder nach Berlin zurückkehren. Sie wurde rehabilitiert und wohnte in ihrem dortigen Palais Unter den Linden, wo sie 1820 starb.

Wikipedia

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