Hans Otto
Hans Otto (* 10.8.1900, in Dresden; † 24.11.1933, in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Opfer des Faschismus. Als einer der ersten Künstler linker Gesinnung wurde er von den Nationalsozialisten ermordet. Zu seinen Ehren wurde später das Hans-Otto-Theater nach ihm benannt.
Geschichte
Hans Otto wurde am 10. August 1900 in Dresden geboren. Im Jahr 1921 trat er zum ersten Mal am Kunsttheater in Frankfurt am Main auf und spielte neben klassischen Rollen auch in zeitgenössischen Werken. Seine Spielorte waren nach Frankfurt Gera, Hamburg und ab dem Jahr 1930 Berlin. Hier verstärkte Otto, der seit dem Jahr 1924 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschland (KPD) war, seine politischen Aktivitäten im Arbeitertheater und in der Gewerkschaft. Unmittelbar nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten – im Jahr 1933 – wurde er vom Theater am Gendarmenmarkt fristlos entlassen.
Hans Otto stellte ein Flugblatt her, in dem er zum Widerstand gegen die Faschisten aufrief. Daraufhin wurde er am 14. November 1933 von der sogenannten „Sturmabteilung“ (SA) verhaftet und über zehn Tage immer wieder geschlagen und schwer misshandelt. Am 24. November wurde Hans Otto – nach einem weiteren erfolglosem Verhör – von der SA aus dem dritten Stock gestoßen. Diesen Mord an einen großen Künstler wollte die SA als Selbsttötung vertuschen. Hans Otto verstarb später an einem doppelten Schädelbasisbruch in einem Berliner Krankenhaus.
Im Jahr 1952 wurde dem Potsdamer Theater – das seinen Sitz damals in der ehemaligen Tanzgaststätte „Zum Alten Fritz“ in der Zimmerstraße hatte – der Name Hans-Otto-Theater verliehen.
Weblinks
Quellen
- Stilles Gedenken an Hans Otto – Artikel bei der MAZ, vom 11. August 2010; siehe auch gedruckte Ausgabe vom selben Tag, Seite 16