Heilig-Geist-Kirche
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Die Heilig-Geist-Kirche befand sich in der östlichen Innenstadt von Potsdam, in der Burgstraße 31/Ecke Heilig-Geist-Straße. Dabei lag sie direkt an der Alten Fahrt der Havel, gegenüber der Freundschaftsinsel. Heute steht an gleicher Stelle die Residenz Heilig-Geist-Park.
Geschichte
In den Jahren 1722 bis 1726 wurde die barocke Heilig-Geist-Kirche als Simultankirche für Reformierte und Lutheraner erbaut. Dazu wurde der noch existierende Burggraben der ehemaligen slawischen Burg zugeschüttet. Das Kirchenschiff wurde von Pierre de Gayette als Quersaalbau erbaut. Die Außenarchitektur war bewusst schlicht gehalten. So war die Putzfassade lediglich mit Lisenen gegliedert. Im Inneren befanden sich zweigeschossige Holzemporen. Das Gotteshaus wurde 1726 eingeweiht. Erst 1734 wurde die Kirche durch den Architekten de Grahl um einen 86 Meter hohen quadratischen Turm ergänzt. Das Oberteil des Turms war aus Holz und mit Kupfer beschlagen. Fortan bestimmte die Kirche die Silhouette von Potsdam mit. Eine Besonderheit bei diesem Kirchenneubau waren die im Mauerwerk verankerten Haltehaken zum Festmachen von Schiffen.
König Friedrich Wilhelm I., der Auftraggeber des Baues, erlaubte der Französisch-reformierten Kirche, die Kirche mit zu benutzen, da die französische Gemeinde noch keinen eigenen Kirchenbau besaß – der Bau der Französischen Kirche erfolgte später. Am 8. Mai 1747 gab Johann Sebastian Bach in dieser Kirche vor einem begeisterten Auditorium ein Orgelkonzert.
Die Kirche brannte zum Ende des Zweiten Weltkrieges bei den letzten Kämpfen um die Stadt nach Artilleriebeschuss bis auf die Grundmauern nieder. Das Kirchenschiff wurde im Jahr 1960 abgerissen und am 23. April 1974 erfolgte die Sprengung der Reste des Turmes.
Im Jahr 1997 wurde an der Stelle der ehemaligen Kirche die architektonisch an sie angelehnte Residenz Heilig-Geist-Park neu errichtet.
Weblinks
- Heilig-Geist-Kirche (Potsdam) – Artikel bei der Wikipedia