Königliche Ingenieurakademie
Die Königliche Ingenieurakademie befand sich in der Innenstadt von Potsdam, in der Straße Am Neuen Markt 1 und der Schwertfegerstraße 8. Es war eine halb zivile, halb militärische Einrichtung. Dieses Gebäude ist auch unter dem Begriff Kabinetthaus bekannt.
Die Königliche Ingenieurakademie wurde 1788 vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. als Ausbildungseinrichtung für Ingenieure im militärischen Bereich gegründet. Zwei Jahre nach seinem Regierungsantritt befand der König eine Neuorganisation und Verbesserung der Ausbildung ingenieurstechnischer Offiziere in der preußischen Armee für notwendig. Die Akademie bezog das Gebäude am Neuen Markt. Abkommandierte Offiziere lehrten hier überwiegend militräische Fächer, darunter Festungsbau und Ballistik. Es wurden aber auch naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik und Bauzeichnen gelehrt, die aber auf die militärische Ausbildung ausgerichtet waren.
Im Jahr 1807 wurde die Ingenieurs-Akademie geschlossen. Gründe dafür waren das Desinteressen Friedrich Wilhelm III. an der Wissenschaft und die Besetzung Potsdams durch napoleonische Truppen. In den letzten acht war Johann Bonaventura von Rauch ihr Direktor. Als Studenten wurden entsprechend den damaligen Regeln für die Zusammensetzung des preußischen Offizierscorps nur Söhne des Adels aufgenommen.
Ab 1833 nutzte das königliche Kabinett das Gebäude. Damit erhielt es den Namen Kabinettshaus.
Quellen
- „1000 Jahre Potsdam, Blätter aus der Stadtgeschichte, Teil I“; Herausgeber: Rat der Stadt Potsdam; 1987; FG 010/001/88
- „Potsdam und Umgebung“ – Autor: Christiane Theiselmann; Verlag: DuMont, Köln; 2. Auflage, 1996; ISBN 3770131290 (ISBN-10); ISBN 9783770131297 (ISBN-13)