Villa Fröhlich
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Die Villa Fröhlich befindet sich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, in der Karl-Marx-Straße 8. Hier, in der Villenkolonie Neubabelsberg, wohnten zu UFA-Zeiten die Schauspielerin Lída Baarová und der Schauspieler und Regisseur Gustav Fröhlich.
Geschichte
Erste Bewohner der Villa waren jüdische Kaufleute. Erst in den 1930er Jahren zog der Schauspieler Gusrav Fröhlich mit seiner großen Liebe, der Schauspielerin Lída Baarová hier ein. Die beiden feierten rauschende Feste und stritten sich auch lautstark. Lída Baarová verließ Gustav Fröhlich schließlich, weil sie ihrerseits eine Affäre mit Propagandaminister Joseph Goebbels hatte. Die häufig kolportierte Geschichte, nach der Fröhlich den zweitwichtigsten Mann im nationalsozialistischen Staat aus Eifersucht geohrfeigt haben soll, gehört vermutlich aber ins Reich der Legenden. Im Gegensatz zu vielen anderen prominenten Berufskollegen wurde Fröhlich nach Beginn des Zweiten Weltkrieges allerdings nicht unabkömmlich gestellt, sondern 1941 für 18 Monate zu einem Posener Landschützen-Regiment einberufen, das er für Dreharbeiten nur jeweils vorübergehend verlassen durfte.
Mit durchschnittlich drei Hauptrollen pro Jahr zählte Gustav Fröhlich neben Hans Albers, Willy Fritsch und Heinz Rühmann zu den prominentesten und aktivsten männlichen Stars des NS-Kinos.
Quellen
- „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg – Stationen eines Stadtteils“ – Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2000; ISBN 3-89570-653-1
- „Stadtspaziergang Villenkolonie Neubabelsberg“ - Potsdam Intensiv Film, 1. Auflage, 2011