Neubabelsberg

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Der Neubabelsberg befindet sich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg und liegt am Griebnitzsee. Durch die Villenkolonie führen die Karl-Marx-Straße und die Rosa-Luxemburg-Straße als Hauptstraßen des Ortsteils. Zudem verlief am Rande von Neubabelsberg der Uferweg am Griebnitzsee, der einmal ein Nah-Erholungsgebiet von Potsdam war.

Geschichte

Die Villa in der Virchowstraße 27, Sommer 2007
Die Villa in der Sauerbruchstraße 16/18,
Sommer 2007

Die Villenkolonie Neubabelsberg am Griebnitzsee zählt zu den allerbesten Wohngegenden der Stadt. Der 1862 eingerichtete Bahnhof Neubabelsberg (später Bahnhof Griebnitzsee genannt) bildete dabei die Keimzelle der Kolonie. Sie wurde im Jahr 1873 mit kaiserlicher Erlaubnis gegründet und war eine selbständige Gemeinde mit einem eigenen Rathaus. In den Jahren von 1874 bis 1884 erfolgte die Erschließung und Bebauung. Ein Quadratmeter Grund und Boden kostete damals zwischen 5 und 15 Goldmark. Die Villenkonlonie war ein Spekulationsobjekt, und so ging die erste Erschließungsgesellschaft auch erst einmal in die Insolvenz.

Im engen Zusammenhang mit der Errichtung der Villenkolonie wurde auch die Verkehrsprobleme zwischen Potsdam und Berlin in Angriff genommen. So wurde der Teltowkanal erbaut und die Eisenbahnlinie Berlin-Potsdam ausgebaut. Es entstand der Bahnhof Neubabelsberg, der im Jahr 1938 in Babelsberg-Ufa-Stadt und im Jahr 1949 in Bahnhof Griebnitzsee umbenannt wurde.

Am 11. Mai 1938 wurde der Ort Neubabelsberg in die Stadt Babelsberg eingemeindet.

In der architektonisch interessanten Anlage am Ufer des Griebnitzsees wohnten zahlreiche UFA-Stars, Künstler, Industriebarone und wohlhabende Privatleute. Im Jahr 1938, durch die Verfolgung der jüdischen Bewohner, und nach Kriegsende gab es radikale Umbrüche. Während des Potsdamer Abkommens wurde Neubabelsberg zum Sperrbezirk erklärt. In der Absperrung, die vom Griebnitzsee bis zur Bruno-H.-Bürgel-Straße/Plantagenstraße und zur Rudolf-Breitscheid-Straße reichte, bezogen die Spitzen der drei Allierten mit Gefolge Quartier: in der Villa Herpich, Josef Stalin; in der Villa Urbig, Winston Churchill; im damaligen Haus Erlenkamp, Harry S. Truman.

Zu DDR-Zeiten wurden einige Gebäude durch die Hochschule für Film und Fernsehen sowie die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften genutzt. Inzwischen sind die meisten Villen wieder in Privatbesitz und rekonstruiert. Die Siedlung ist immer wieder in den Schlagzeilen wegen des öffentlichen Nutzungsrechts des Uferstreifens am Griebnitzsee. Dieser war früher nicht öffentlich zugänglich. Mit dem Mauerbau wurde dort ein Postenweg angelegt, der nach dem Jahr 1989 zur beliebten Ausflugsstrecke der Potsdamer geworden ist. Dazu läuft ein lang anhaltender Rechtsstreit.

Weblinks

Quellen

  • Chronik – Seite bei der Feuerwehr Potsdam - Babelsberg - Klein Glienicke; Stand: 30. April 2010
  • "Neubabelsberg - Geschichte und Architektur einer Potsdamer Villenkolonie" von Jörg Limberg (2022) Herausgeber Wernersche Verlagsgesellschaft ISBN 978-3-88462-403-6 - hier: Seiten 233-235 (Villa Heidmann, (Bergstraße - Spitzweggasse 1-2) Jörg Limberg;

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