Villa Herpich
Die Villa Herpich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg befindet sich in der Villenkolonie Neubabelsberg, Karl-Marx-Straße 27.
Geschichte
Die Villa wurde 1910/1911 von dem Architekten Alfred Grenander für den Inhaber des Pelzhauses C.A. Herpich & Söhne gebaut. Vom 16. Juli bis 2. August 1945 bezog der sowjetische Regierungschef Josef Stalin in diesem Haus Quartier - die Familie hatte es zuvor verlassen müssen.
Unmittelbar nach Stalins Tod verabschiedete der Ministerrat der DDR am 18. Mai 1953 einen Beschluss zur Gründung des Museums für die Geschichte des Potsdamer Abkommens. Zu dieser Stalin-Gedenkstätte gehören auch das Schloss Cecilienhof im Neuen Garten und das Stalin-Wohnhaus in Babelsberg. Nachdem die Verbrechen Stalins offenkundig wurden, verlor die Villa 1955 den Status als Nationale Gedenkstätte. Heute erinnert noch eine Gedenktafel am Haus daran, dass Stalin hier zwischen dem 17. Juli und 2. August 1945 wohnte.
Zu DDR-Zeiten wurde die Villa von der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR und der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR genutzt. Nach der Wende verkauften die Erben der Familie Herpich das Grundstück an den Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg, der die Villa als repräsentativen Büroraum und für die Lobbyarbeit nutzt.
Quellen
- „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg – Stationen eines Stadtteils“ – Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2000; ISBN 3-89570-653-1