Kombiniertes Schulhaus

Das Kombinierte Schulhaus befand sich in Nowawes (heute Potsdamer Stadtteil Babelsberg) in der Priesterstraße (heute Karl-Liebknecht-Straße). Es war, wie auch die anderen damaligen Schulen, in einem Weberhaus untergebracht. Auf dem Gelände des Schulhauses wurde später die heutige Bruno-H.-Bürgel-Schule errichtet.

Geschichte

Auch dieses Schulhaus unterschied sich von außen kaum von einem der anderen Kolonistenhäuser. Die Neuerrichtung dieser Schule war notwendig, da sich die drei bis dahin existierenden Schulhäuser – das Böhmische Schulhaus, das Reformierte Schulhaus und das Lutherische Schulhaus – in desolatem Zustand befanden und extrem einsturzgefährdet waren.

Das Kombinierte Schulhaus nahm die Schüler der drei anderen Schulen auf und neue Schüler wurden jetzt ohne Rücksicht auf die religiöse Herkunft eingeschult. Neu bei dieser Schule war auch, dass die Schüler in Klassen eingeteilt wurden. eine Klassen umfasste alle jungen Schüler ohne Unterschiede. Die älteren Kinder wurden jedoch nach Geschlecht in verschiedene Klassen eingeteilt. Dies ermöglichte auch die Einführung eines frühen Fachunterrichts. So wurde neben Religion, Lesen und Schreiben jetzt auch in „Unterredung über Naturgegenstände“, „Verstandesübungen“, Orthographie, Kopf- und Tafelrechnen, Naturgeschichte und Geographie unterrichtet.

Dadurch dass ständig neue Einwanderer nach Nowawes kamen und sich der Ort daher mit vergrößerte, entstanden in der Schule unhaltbare Zustände. Im Jahr 1850 beispielsweise unterrichteten an der Schule fünf Lehrer in fünf Klassen. Bei 672 Schülern ergab das eine Klassenstärke von über 60 Kindern pro Klasse. Aus Mangel an Unterrichtsräumen erfolgte der Unterricht in einer Vormittags- und einer Nachmittagsschicht.

Quellen

• „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg – Stationen eines Stadtteils“ – Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2000; ISBN 3-89570-653-1