Kurfürstenstift
Das Kurfürstenstift ist eine Seniorenunterkunft, das unter der Einrichtung "Betreutes Wohnen in Potsdam" gehört. Das Stift, das auch unter der Rubrik Seniorenresidenz bezeichnet wird, befindet sich in der Nauener Vorstadt von Potsdam, in der Behlertstraße 29.
Geschichte
Zuerst stand in der heutigen Behlertstraße 29 die Seidenfabrik Stieff, die am Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Im Jahr 1831 wurde für den neuen Besitzer des Grundstücks, die Seidenspinnerei Pignol & Heiland, ein neues Fabrikgebäude erbaut. Den Entwurf lieferte Richard Hansen. Knapp 20 Jahre später wurden im östlichen Gebäudeteil Wohnungen eingerichtet. Ab 1910 begannen erste Umbauten. Im 2. Obergeschoß wurden einige tragende Wände entfernt und durch eine Eisenkonstruktion ersetzt. Später wurde auch die Decke zwischen diesem Geschoß und dem Dachgeschoß entfernt. So entstanden größere Räumlichkeiten und es konnten höhere Webstühle in Betrieb genommen werden.
1925 kaufte die Pharmazeutische Fabrik Taeschner aus Berlin das Werk. Sofort begann der Umbau der Fabrik entsprechend de neuen Anforderungen. Die Entwürfe dafür lieferten die Architekten Otto Rudolf Salvisberg und Paul Baumgarten. Der Umbau sollte zwei Jahre dauern. In der Pharmazeutischen Fabrik wurde das bekannte Hustenmittel „Pertussin“ hergestellt, das bis heute unter denselben Namen erworben werden kann. Bis 1951 produzierte die Firma Taeschner. Danach wurde der Betrieb verstaatlicht. 1971 begann in der Fabrik die Arbeit des Volkseigenen Betriebes (VEB) Präzisionsschlösser. In dem östlichen Gebäudetrakt, wo sich zu diesem Zeitpunkt immer noch Wohnungen befanden, wurden später Büros eingerichtet. Nach der politischen Wende übernahm BAB-Ikon Zylinderschlösser den Konkurrenten und produzierte bis 2005 weiter.
Nach einer umfangreichen Sanierung und entsprechendem Umbau wurde die Seniorenresidenz 2009 eröffnet.
Quellen
- Kurfürstenstift - offizielle Webseite
- KURFÜRSTEN-CARRÉE
- Deutsche Digitale Bibliothek