Kutschpferdestall
Der ehemalige Kutschpferdestall, oft nur als Kutschstall bezeichnet, befindet sich in der Innenstadt von Potsdam Am Neuen Markt 9. Der Kutschpferdestall und seine Nebengebäude wurden 2003 saniert und werden heute durch das Brandenburg Museum genutzt.
Geschichte
Der Kutschpferdestall entstand in seiner heutigen Form in den Jahren 1787 bis 1790 und löste einen entsprechenden Vorgängerbau ab. Hofbaumeister Andreas Ludwig Krüger (1743–1822) entwarf für den Stall der königlichen Kutschpferde eine repräsentative Fassade im Stile des Klassizismus. Das Portal des Kutschpferdestalls wird von einer Quadriga gekrönt. Flankiert wird sie von Figurengruppen, die Kutscher und Stallburschen bei ihrer Arbeit zeigen. Der Stall bot Platz für 100 Pferde. Im niedrigen Obergeschoss wohnten die Stallburschen und Vorreiter. Remisen auf dem Hof nahmen die Kutschen auf.
Nach 1918 wurde der Kutschpferdestall von der berittenen Polizei genutzt. Später waren hier und in den Nebengebäuden eine Tennishalle, ein Möbellager, Garagen und Werkstätten. Ab 1940 war im Kutschpferdestall ein Obst- und Gemüsemarkt.
Im Jahr 1945 wurde das Stallgebäude durch Brand beschädigt, jedoch wieder hergestellt. In den Nachkriegsjahren gab es wiederum eine Autoreparaturwerkstatt. Dann übernahm der „Großhandelsbetrieb Obst, Gemüse und Speisekartoffeln“ den Kutschpferdestall und nutzte ihn als Lager und für die Verwaltung. Nach einer grundlegenden Sanierung konnte das Gebäude im Jahr 2003 seiner heutigen Bestimmung übergeben werden.
Weitere Bilder
Quellen
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.