Marstall am Lustgarten
Der ehemalige Marstall am Lustgarten befindet sich in der Innenstadt von Potsdam, an der Breiten Straße, nahe dem Alten Markt. Er ist das älteste erhaltene Bauwerk von Potsdam. Ursprünglich als Orangerie errichtet, diente es zunächst der Unterbringung von Kübelpflanzen, dann als königlicher Pferdestall und später als Sitz des Filmmuseums Potsdam sowie einer kleinen libanesischen Gaststätte.
Geschichte
Das Gebäude wurde im Jahr 1685, vom Baumeister Johann Arnold Nering im Auftrag des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg als Orangerie am Stadtschloss gebaut.
Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. funktionierte das Bauwerk zu einem Pferdestall um, in dem die königlichen Reitpferde untergestellt wurden. Im Jahr 1746 wurde der Marstall mit Hilfe des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff umgebaut und erweitert. Bauherr Friedrich II. forderte dabei, dass der Marstall mit Plastiken verziert werden sollte und beauftragte dafür den Bildhauer Friedrich Christian Glume. Dieser schuf vor allem bemerkenswerte Pferdeplastiken, die fortan die Eingänge schmückten.
Der Marstall wurde im Zweiten Weltkrieg am Dach und dem Figurenschmuck schwer beschädigt. Nach dem Krieg sollte im Zuge der Neuplanungen für die Potsdamer Innenstadt auch dieses Gebäude verschwinden. Das Stadtschloss, das mit der Ringerkolonnade eine direkte Verbindung zum Marstall hatte, war bereits im Jahr 1960 abgerissen worden. Nur durch die rettende Idee, hier ein Filmmuseum einzurichten, ließen die Behörden die Abrisspläne fallen. So konnte die schrittweise Rekonstruktion im Jahr 1977 begonnen und 1980 beendet werden.
Im Jahr 1981 wurde hier das Filmmuseum Potsdam eingerichtet, in dem auch gelegentlich Sonderausstellungen gezeigt werden.
Im April 2003 wurde hier eine kleine libanesische Gaststätte – offiziell „Café im Filmmuseum“ (sowie auch „Filmcafé Potsdam“ und „Filmcafé Layali“) genannt - nahe der Straßenbahn-Haltestelle „Alter Markt“ eingerichtet.
Weblinks
- Filmcafe Potsdam – offizielle Webseite
Quellen
- Filmcafe Potsdam – offizielle Webseite; Stand: 11. November 2009
- Architektur – Seite beim Filmmuseum; Stand: 30. August 2010; Quelle zur Geschichte