Potsdams Straßen werden gepflastert
Im 16. Jahrhundert war das Straßenpflaster in Potsdam in einem außerordentlich schlechten Zustand. Nicht selten passierte es, dass Bürger und Pferde stürzten oder die Wagen steckenblieben oder gar ein Rad zerbrach. Der Magistrat der Stadt war gefordert. Er fand schließliche eine Lösung, bei der er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Da die Potsdamer Bürger sich sehr oft und sehr gern gegenseitig mit Schimpfwörtern bedachten, erließ der Magistrat eine Verordnung, in der die Benutzung von Schimpfwörtern unter Strafe gestellt wurden.
Als Strafe mußte eine festgelegte Strecke gepflastert werden. Jedes Schimpfwort entsprach einer genauen Anzahl an Ruten im Quadrat. Ein "Schafskopf" zum Beispiel entsprach zwei Ruten im Geviert (etwas mehr als 10 Quadratmeter), der "Esel" wurde mit vier Ruten im Geviert (etwas mehr als 20 Quadratmeter) bestraft.
So war Potsdam bald gepflastert und die Bürger gingen untereinander mit mehr Höflichkeit um.
Dieses Prinzip machte sich auch Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich II. zu nutze. Am Beginn des 18. Jahrhunderts war eine Erneuerung des Pflasters nötig. So sollen Straftäter mit der Pflasterung von 35 Quadratmetern verurteilt worden sein.