Rote Villa
Die in der Berliner Straße 133 / Ecke Otto-Nagel-Straße gelegene Rote Villa in der Berliner Vorstadt von Potsdam trägt nicht - wie sonst üblich - den Namen des Besitzers. Der Volksmund bezeichnete sie so, weil hier Backstein verwendet und nachträglich mit roter Farbe eingeschlämmt wurde. Simse und Säulen sind farblich abgesetzt. Rot gefärbt wurde früher, wenn die Backsteinziegel keine gleichmäßige Färbung aufwiesen, also von minderer Qualität waren.
Geschichte
Das Gebäude wurde 1872 durch den den Hofbaumeister Friedrich Ernst Petzholtz im Normannischen Burgenstil errichtet. Es war ab 1892 im Besitz des Restaurateurs Gustav Lübnitz, der hier die Gaststätte "Zur gemütliche Klause" betrieb. An der Verbindungsstraße nach Berlin gelegen konnte er sich über Zuspruch nicht beklagen.
Zu DDR-Zeiten wurde die Gastronomie von der HO betrieben. In den 1990er Jahren wurde die Wirtschaft privatisiert. Die neuen Eigentümer richteten im Obergeschoss Räume für ein Stundenhotel ein. Das Geschäft wurde 1999 geschlossen. Nach zwei Jahren Leerstand fand sich ein privater Käufer, der das Gebäude denkmalgerecht sanierte.
Quellen
- Ulrike Bröcker: "Die Potsdamer Vorstädte 1861-1900. von der Turmvilla zum Mietwohnhaus. 2. Auflage 2005. ISBN 3-88462-208-0
- Sabine Bohle-Heintzenberg und Manfred Hamm: Die Berliner Vorstadt. ISBN: 13:9783875845525