Sportverein Babelsberg 03

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Wappen seit 2003

Der SV Babelsberg 03 (vollständiger Name „Sportverein Babelsberg 03 e.V.“, auch kurz „SVB 03“ genannt) hat seinen Sitz im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, in der Karl-Liebknecht-Straße Nummer 90, im dortigen Karl-Liebknecht-Stadion.

Der Verein wurde als „SC Jugendkraft 1903“ gegründet, durchlief mehrere Etappen mit verschiedenen Namen und wurde im Jahr 1991 in seiner heutigen Form neugegründet. Er besteht aus der Sektion Fußball und der Sektion Tanzsport (Cheerleading). Im April 2009 hatte der Verein 586 Mitglieder. Seine Farben sind blau-weiß.

Ein Projekt, welches der Verein und seine Fans gemeinsam bestreiten, ist die Integrierung einer ausschließlich aus Flüchtlingen bestehenden Fußballmannschaft in den Verein. Als vollwertige 3. Mannschaft des SVB nehmen diese Spieler als Mannschaft Welcome United 03 am regulären Spielbetrieb der Kreisliga teil.


Geschichte

Anfänge

Das Karl-Liebknecht-Stadion (Karli), um 2001
Der Haupteingang vom Karli, im Herbst 2007

Der Verein wurde als „SC Jugendkraft 1903“ gegründet und hatte die Sektionen Gewichtheben, Kraftsport und Ringen. Zwei Jahre später gründeten fußballinteressierte Arbeiter aus Nowawes den Fußball-Klub „Fortuna 05“ und nahmen am organisierten Spielbetrieb teil. Am 15. Februar 1919 fusionierten beide Vereine zum „SV Nowawes 03“. Die Heimstätte der Fußballer war der damalige Sportplatz am Horstweg, der in den 1970er Jahren mit dem Bau der Nuthe-Schnellstraße abgerissen wurde. In den Jahren 1928 und 1929 wurde die Fußballmannschaft von Sepp Herberger, dem späteren Übungsleiter der deutschen Nationalmannschaft, trainiert.

Zeit der Hitler-Diktatur

In der Zeit der Nationalsozialisten gab es viele Änderungen rund um den Verein. Als die Liga neu strukturiert wurde, wurde der SVB aus ideologichen Gründen benachteiligt (siehe Rotes Nowawes). Durch die Vereinigung der Stadt Nowawes mit der Villenkolonie Neubabelsberg wurde der vorgeblich undeutsche alte Name gelöscht und die Stadt in Babelsberg umbenannt. Demzufolge hieß auch der Klub nunmehr „SV Babelsberg 03“. Ein Jahr später, durch die Eingemeindung von Babebelsberg nach Potsdam und der von den Nazis voran getriebenen Vereinigung mit den „Sportfreunden Potsdam“, nannte sich der Klub „SV Potsdam 03“. Der Zweite Weltkrieg forderte auch bei den Spielern viele Opfer. 1945 verfügte der Allierte Kontrollrat über die Auflösung aller Vereine, die Mitglied im NS-Reichsbund für Leibesübungen waren. Das betraf auch den SV Potsdam.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1946 wurde der Verein als SG Babelsberg aus ehemaligen Aktiven von Nulldrei und dem ehemaligen Konkurrenten „Eintracht Babelsberg“ (ehemals Concordia Nowawes) neu gegründet. Als Spielstätte wurde der Sportplatz in der Priesterstraße bestimmt, wo später das Karl-Liebknecht-Stadion entstand. 1949 beschlossen die Mitglieder des Vereins, sich der Betriebssportgemeinschaft BSG „Märkische Volksstimme“ Babelsberg anzuschließen, womit die SG Babelsberg aufgelöst wurde. In der Saison 1949/50 spielte die BSG in der höchsten Spielklasse der DDR-Oberliga und benannte sich erneut um: in BSG Rotation Babelsberg. Der Stürmer Hans Schöne wurde Torschützenkönig mit 38 Treffern. Dieser Rekord blieb bis zum Ende der DDR-Oberliga (1991) ungebrochen. Weitere berühmte Spieler waren Karl-Heinz “Schrippe” Schröder (heute Ehrenpräsident des SVB) und Heinz “Schupo” Tietz. 1954 erreichte Rotation mit Platz 5 seine beste Leistung. Vier Jahre später erfolgte jedoch der Abstieg in die Zweitklassigkeit.

1960 wurde von den DDR-Oberen beschlossen, sportliche Leistungszentren zu gründen. So entstand 1961 der „SC Potsdam“. Da dieser Klub keine Sektion Fußball besaß, wurde die Mannschaft von Rotation in den SC Potsdam delegiert. Dies geschah unter schärfstem – aber erfolglosem – Protest der BSG Rotation. 1966 wurde DDR-weit beschlossen, die Fußballsektionen aus den Leistungszentren herauszulösen. Die BSG Rotation weigerte sich aber, die Spieler des SC Potsdam wieder aufzunehmen. In der unterklassigen Betriebssportgemeinschaft Motor Babelsberg fanden die Fußballer einen neuen Verein. Für Rotation Babelsberg bedeutete die Wegdeligierung seiner Spieler das sportliche Fiasko. Der als „DEFA Babelsberg“ spielende Verein stieg in die Bedeutungslosigkeit ab und sollte sich davon nie wieder erholen.

Nach der Wende

Im Jahr 1991 verließen die Fußballer den Verein Motor Babelsberg und gründeten – der Tradition folgend – den „SV Babelsberg 03“ neu. Innerhalb von nur 10 Jahren gelang der Aufstieg von der brandenburgischen Landesliga in die 2. Bundesliga. Der Vorstand des SVB, der noch nie aus einem vollen Finanztöpfchen schöpfen konnte, steigerte seine unwirtschaftliche Arbeitsweise ins Unermässliche. Trainer wurden einfach entlassen, neue Spieler wurden für viel Geld verpflichtet und weitere Ungereimtheiten folgten. Das brachte Unruhe in die Mannschaft und eine sportliche und sportpolitische Talfahrt für den Verein. Im März 2003 mußte der SVB Insolvenz beantragen. Dank guter Berater und helfenden Freunden konnte die Insolvenz erfolgreich abgeschlossen werden. Es begann ein Neuanfang und der sportliche Erfolg mit dem Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord.

Weblinks

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