Botanischer Garten

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Teilansicht des Gartens, 2007

Der Botanische Garten befindet sich westlich vom Orangerieschloß, nördlich und südlich der Maulbeerallee. Er ist ein Teil vom Park Sanssouci und wird von der Universität Potsdam genutzt. Als ein Museum der Natur betreibt die Universität hier intensive Studien. Dennoch sind die Außenanlagen frei zugänglich. Der Zugang zu den Gebäuden ist nur gegen Eintrittgeld möglich.

Geschichte

Anfänge

Der Botanischer Garten wurde 1845 als Paradiesgarten durch den Hofgärtner Hermann Sello für Friedrich Wilhelm IV. nördlich der Maulbeerallee angelegt, um dort südländische Kulturpflanzen anzubauen. Einziges Gebäude im Paradiesgarten ist das von Ludwig Persius errichete Stibadium. Es ist ein Ruheplatz unter freiem Himmel. Die Anlage gleicht dem Atrium einer römischen Villa, mit einem Wasserbecken in der Mitte. Dieses ist wingefaßt mit hohen, schattenspendenen Mauern mit Nischen. Auf den Mauern stehen Vasen aus farbigem Glas, die bei Sonnenschein die Szene malerisch beleuchen. Ein weiteres historisches Bauwerk im Paradiesgarten ist eine Wassertreppe.

Botanischer Garten

Gewächshäuser und Lehrstuhl, 2014

Seit 1950 wird der Paradiesgarten und der Garten südlich der Maulbeerallee als Botanischer Garten der Universität Potsdam genutzt. Seit 2006 ist dort eine Dauerausstellung über biologische Invasoren zu sehen. Gemeint sind Pflanzen, die sich durch die Menschen über die Erde verbreitet und auf anderen Kontinenten das biologische Gleichgewicht durcheinandergebracht haben. Die bekanntesten sind Ambrosia (aus Nordamerika) und Riesenbärenklau (aus dem Kaukasus). Die Pflanzen sind dominant und verdrängen einheimische Arten. Schuhabtritte am Ausgang des Botanischen Gartens sollen verhindern, dass sich die Samen der Exponate noch weiter verbreiten. Der nordamerikanische Blutweiderich wurde sogar in einem insektendichten Käfig gepflanzt.

Die Ausstellung erklärt auch, dass die meisten invasiven Pflanzen aus Europa kommen und insbesondere auf Inseln Schäden anrichten, deren einheimische Pflanzenwelt durch Jahrtausende Isolation bedingt klein und konkurrenzschwach ist.

Weitere Details

Der Garten ist Bestandteil der Universität Potsdam und dient nicht nur zu Studienzwecken.

Etwa 5 Hektar umfassen die als Schauanlagen hergerichteten Freilandflächen und die Gewächshäuser. Weitere 3,5 Hektar, die nicht frei zugänglich sind, benötigen die Anzuchtflächen, der Forschungsbereich sowie das Betriebsgelände. Auf dem gesamten Gelände wachsen rund 9.500 Pflanzenarten. Die Freilandanlagen beiderseits der Maulbeerallee geben etwa 5.000 Pflanzenarten Raum, und die Gewächshäusern beherbergen etwa 4.500 Gewächse aus tropischen und subtropischen Gebieten aller Kontinente. Der Katalog stellt unter anderem Nutzpflanzen, Palmen, tropische Wasserpflanzen, Orchideen, Ananasgewächse, Heil- und Gewürzpflanzen, Gebirgspflanzen und geschützte sowie vom Aussterben bedrohte Pflanzen als Bestand vor.

Ein besonderes Schmuckstück ist der Rhododendronhang, der sich unmittelbar am Westflügel des Orangerieschloßes befindet. Verzaubert von der Pracht wird der Besucher vor allem in der Blütezeit zwischen März und Mitte Juni.

Die denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stehen unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

weitere Bilder


Weblinks

Quellen

  • „Stille Winkel in Potsdam“ vonMichael Bienert, Elke Linda Buchholz, Ellert & Richter Verlag, ISBN 9-783831-903481
  • Webseite zur Ausstellung
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