Bullenwinkel (Potsdam)
Der Bullenwinkel befand sich in der Innenstadt von Potsdam. Die kleine Straße verlief von der Straße Am Kanal (etwa von der Mitte des östlichen Parkplatzabschnittes) und endete bereits am Ostgiebel des östlichen Neubaus, der südlich des Parkplatzes steht. Sie umfaßt in etwa die Häuser Am Kanal 57 bis 61.
Auch in Groß Glienicke trägt eine Straße den Namen Bullenwinkel.
Geschichte
Der Bullenwinkel entstand während der Bauarbeiten zur Ersten barocken Stadterweiterung. Hier stand seit dem Jahr 1614 der Stall des Stadtbullen, wodurch sich auch der eigenwillige Name der Straße erklärt. Im Jahr 1863 verlor die Straße ihren Namen, da sie als westliche Verlängerung der Gardes-du-Corps-Straße in diese mit einbezogen wurde. Da die Rückfront des Gebäudes der damaligen Polizeidirektion sich in dieser Straße befand, blieb der Name "Bullenwinkel" im Volksmund erhalten.
Bei der Bomardierung in der Nacht von Potsdam am 14. April 1945 wurde das gesamte Areal buchstäblich vernichtet. Beim Wiederaufbau wurde der Bullenwinkel, wie viele andere Straßen dieses Gebietes ebenfalls, überbaut. Heute gibt es keine sichtbaren Hinweise mehr auf diese Straße. Doch der Begriff "Bullenwinkel" ist bis heute für diese Ecke im Potsdamer Sprachgebrauch vorhanden.
Quellen
- Die Straßennamen der Stadt Potsdam. Geschichte und Bedeutung – Dokument vom „Studiengemeinschaft Sanssouci e.V.“; Autor: Klaus Arlt; Potsdam, 1999
- "Stadtplan Potsdam" von 1912; Sammlung Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte