Falscher Waldemar
Der falsche Waldemar, auch Woldemar (* ?; † 1356 in Dessau) war ein Hochstapler und als solcher von 1348–1350 Markgraf von Brandenburg.
Geschichte
Waldemars Herkunft und Vergangenheit ist bis heute ungeklärt. Es gibt darüber nur Vermutungen und Gerüchte von Zeitgenossen und Chronisten.
Im Sommer 1348 meldete sich Waldemar, bereits ein betagter Mann, beim Erzbischof von Magdeburg. Waldemar war auf einer Pilgerfahrt im Heilige Land gewesen und käme erst jetzt zurück. Bei der Bestattung des brandenburgischen Markgrafen Waldemar wurde eine andere Person beerdigt worden, es wäre ein Schwindel gewesen. Der jetzige Markgraf Ludwig I., der diesen Titel nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier von dessen Vater, dem Wittelsbacher Kaiser Ludwig IV. erhielt, hätte den Titel zu Unrecht, da die Askanier nicht ausgestorben seinen.
Waldemar zog durch die Mark und konnte große Teile der maßgeblichen Bevölkerung für sich gewinnen. Vor allem die fürstlichen Gegenspieler des bayrischen Herrscherhauses, allen voran die Askanier des benachbarten Anhalts, schlugen sich schnell auf Waldemars Seite. Der neue deutsche König Karl IV. wurde bedrängt und belehnte notgedrungen den falschen Waldemar am 2. Oktober 1348 mit der Mark Brandenburg.
Im April 1350 wurde der falsche Waldemar des Betruges überführt. Nach seiner Absetzung hielt sich am askanischen Hof in Anhalt-Dessau auf. Hier führte er sorgenfreies Leben, bis er im Jahr 1356 starb.
Quellen
Falscher Woldemar – Artikel in der Wikipedia