Fasanerie
Die Fasanerie ist ein im italienischen Stil gehaltenes Gebäude im Park Charlottenhof. Die Fasanerie liegt im Fasanengarten, wo einst die königliche Fasanenhaltung untergebracht war.
Nutzung als königliche Fasanerie
Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts befand sich die königliche Fasanenhaltung im Tiergarten in Berlin. Nachdem dort mit den Arbeiten zur Errichtung des Zoologischen Gartens begonnen wurde, wurde die Fasanenhaltung nach Potsdam verlegt. Peter Joseph Lenné schlug 1841 vor, das Gelände zwischen Schloss Charlottenhof und Neuem Palais dafür anzukaufen. Nachdem dies geschehen war, legte Lenné im gleichen Jahr den Fasanengarten mit Getreide- und Weidefeldern sowie kleinen Teichen für die Fasane an. Außerdem wurde das 18,7 Hektar große Gelände von einem Holzzaun umgeben.
Ab 1841 wurde unter Leitung von Ludwig Persius mit dem Bau des Fasaneriegebäudes im italienischen Stil mit Turm und Loggia begonnen. Es sollte dem Fasaneriemeister und seinem Gehilfen als Wohnung dienen. Daneben verfügte die Fasanerie über Seitentrakte und Ställe, beispielsweise Kuhställe. Kühe wurden gehalten, um die Fasanenküken mit Milch hochzuziehen, bevor sie im Wildpark als Jagdwild ausgesetzt wurden.
Nach 1880 wurde die Fasanenhaltung aufgegeben und die Umzäunung entfernt. Das Areal wurde wieder dem Park Charlottenhof angegliedert.
Nutzung als Wohngebäude
Seit 1920 dient das Gebäude Wohnzwecken. Bereits wenige Jahre später zog die Verlegerin Irmgard Kiepenheuer in der Fasanerie ein. Von hier aus leitete sie die Geschicke des Müller & Kiepenheuer-Verlages. Zu den Gästen Kiepenheuers in dieser Zeit zählten unter anderem der Architekt Ludwig Mies van der Rohe oder der Maler Kurt Schwitters.
In den folgenden dreißiger und vierziger Jahren hatte der Dirigent Wilhelm Furtwängler, der zu dieser Zeit Direktor der Berliner Philharmoniker war, in der Fasanerie seinen Wohnsitz. Für ihn wurde während des 2. Weltkrieges ein Luftschutzraum im Keller eingerichtet. Weitere bekannte Bewohner der Fasanerie waren der Kunsthistoriker und ehemalige Generaldirektor der Schlösser und Gärten Wilhelm Kurth sowie Erziehungswissenschaftler Lothar Klingberg.
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Quellen
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