Fregatte Royal Louise
Die Fregatte „Royal Louise“ war eine sogenannte Lustyacht, diente also nur der königlichen Unterhaltung und hatte keinerlei militärische Bedeutung. Die verkleinerte, aber hochseetüchtige Kopie einer originalen englischen Fregatte hatte eine Decklänge von nur 18 Metern. Der Name des Segelschiffes erinnert an die bereits 1810 verstorbene Königin Luise.
Der englische König Wilhelm IV. schenkte die Fregatte dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. im Jahr 1831 nach dem gemeinsamen Sieg über Napoleon. Das Schiff wurde eigens zu diesem Zweck in den Royal Dockyards in Woolwich gebaut. Nach der Überführung zur Pfaueninsel erhielt sie dort einen eigenen „Fregattenschuppen“. Nachdem das Schiff im Jahr 1841 zur Matrosenstation Kongsnæs am Jungfernsee in Potsdam, nahe der Glienicker Brücke, verlegt wurde, blieb der Schuppen auf der Pfaueninsel als Winterquartier. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Fregatte in seinem Winterquartier eingelagert.
Als Wilhelm II. als Kaiser nach der Novemberevolution von 1918 abdanken mußte, überließ er das Schiff der Jugendabteilung des „Vereins Seglerhaus am Wannsee“ zur Nutzung. Im Jahr 1926 übernahm die Fischerei-Lehranstalt Sacrow den mittlerweile ausgeschlachteten Schiffsrumpf. Die faschistische Reichsmarine restaurierte 1935 das Schiff und stellte es als Denkmal in Kiel auf. Da die Fregatte nach dem Zweiten Weltkrieg in einem äußerst schlechten Zustand war, wurde sie auf Anordnung des Alliierten Kontrollrates zerstört. Zwischen 1997 und 1999 entstand in Berlin-Köpenick ein Nachbau der kopierten Fregatte. Sie fährt unter privater Nutzung bis zum Jahr 2003. 2004 wird der Verein „Royal Louise Yacht- und Schifffahrtsverein zu Potsdam e.V.“ gegründet, um die Yacht zu erwerben und so vor dem Verfall zu schützen. Seither segelt die „Royal Louise“ wieder in den Gewässern der unteren Havel, von Spandau bis nach Fahrland. Somit erhielt auch der Fregattenschuppen wieder seinen eigentlichen Verwendungszweck. Er dient als Winterlager für die „Royal Louise“.
Quellen
- Pfaueninsel – Artikel in der „Wikipedia“