Friedhof vor dem Nauener Tor
Der Friedhof vor dem Nauener Tor lag vor dem Nauener Tor im Potsdamer Stadtteil Nauener Vorstadt, er war zirka 3 Hektar groß und umfasste in etwa den Bereich Eisenhartstraße, Behlertstraße und Am Neuen Garten. Er existierte nur rund 100 Jahre.
Geschichte
Da der Pestfriedhof vor dem Berliner Tor Mitte des 19. Jahrhunderts zu klein wurde und später geschlossen werden musste, entschied sich die Stadtverwaltung für ein 3 Hektar großes Grundstück nördlich der Stadt. Denn König Friedrich Wilhelm I. hatte verfügt, dass es keine Friedhöfe innerhalb der Stadtmauern geben darf. Am 24.01.1753 wurde der neue Friedhof eingeweiht. Allerdings stellte sich heraus, dass die Planung unzulänglich war. Einerseits war die Kapazität des Friedhofes schnell erschöpft, andererseits stellte man mit Erschrecken fest, dass auf Grund des hohen Grundwasserspiegels die Bestattungstiefe sehr gering war. Wegen der Verwesung der Leichen stieg gerade in den Sommermonaten ein übler Geruch aus den Grüften.
1796 ließ Friedrich Wilhelm III. den Friedhof, der sich in der Nähe seines Neuen Gartens befand, schließen. Das Gelände wurde von der Armendirektion als Gartenland mit der Auflage verpachtet, die Grabstätten zu schonen. 1818 existierten nur noch 3 Erbbegräbnisse und 38 beschädigte Grabmale. Nach einer Zeit als Lehrgarten und Baumschule unter der Leitung von Peter Joseph Lenné wurde das Gelände 1851 parzelliert und mit Villen bebaut. Die letzten Grabmale kamen 1865 auf den Alten Friedhof.
Quellen
- "Grosser Hand-Atlas uber alle Theile der Erde in 170 Karten", Herausgegeben von J. Meyer. Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen, 1860
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.