Friedrich Wilhelm I. in Preußen
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Friedrich Wilhelm I. von Preußen (* 14.8.1688, im Berliner Schloss; † 31.5.1740, im Stadtschloss Potsdam), auch „Der Soldatenkönig“ genannt, war als Friedrich Wilhelm II. Kurfürst und „Markgraf von Brandenburg“ und (ab 1713) als Friedrich Wilhelm I. König in Preußen.
Geschichte
Friedrich Wilhelm I., aus dem Haus Hohenzollern, wurde am 14. August 1688 im Berliner Schloss geboren. Er war der einzige Sohn des ersten Königs von Preußen, Friedrich I., und dessen Gemahlin Sophie Charlotte und wurde am Hofe seiner Großmutter, der Kurfürstin Sophie von Hannover, erzogen. Mit der Königskrönung seines Vaters erhielt er den Titel eines Prinzen von Oranien. Am 28. September 1706 heiratete er Sophie Dorothea von Hannover, aus dessen Ehe 14 Kinder hervorgingen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er am 25. Februar 1713 zum König gekrönt.
Als gebildeter und vielseitig interessierter König übernahm er ein desolates Staatswesen. Er beendete die pompöse Hofhaltung seines Vaters, förderte die Wirtschaft und vergrößerte die Armee. Schulden durften nicht mehr gemacht werden. Er trieb die Urbarmachung der Luchgebiete voran, sorgte für die Besiedelung des Landes und führte ein streng kontrolliertes Steuerwesen ein. Friedrich Wilhelm I. sorgt für eine Revolution von oben, in dem er für eine moderne Staatsorganisation sorgte und Preußen als viertgrößte Militärmacht Europas etablierte. In diesem Zusammenhang (Ansiedelung von Steuerzahlern, Unterbringung der Soldaten) sind die Stadterweiterungen von Potsdam zu sehen.
Friedrich nahm am dritten Nordischen Krieg teil und gewann für Brandenburg, Vorpommern und Stettin. Er reformierte während seiner Regierungszeit das Justizwesen, die öffentlichen Finanzen und zentralisierte die Verwaltung. Im Jahr 1727 ließ er die Berliner Charité gründen. Unmittelbar nach seiner Regierungsübernahme änderte er den Umgang mit den Staatsfinanzen radikal. Schulden durften nicht mehr gemacht werden; es galt das Prinzip der größtmöglichen Sparsamkeit bei staatlichen Ausgaben. Dies hatte unter anderem zur Folge, daß viele wissenschaftliche Einrichtungen geschlossen und somit Gelehrte entlassen wurden.
In den Jahren von 1730 bis 1732 ließ Friedrich das Jagdschloss Stern, unweit von Potsdam und im Jahr 1735 das Kammergericht in Berlin – das spätere Berlin-Museum, in der Lindenstraße von Berlin-Kreuzberg – bauen.
Im Jahr 1737 wurde durch die Reform seines Ministers, Samuel von Cocceji, welche das Preussische Landrecht betraf, die Grundlage für einen wirklichen Rechtsstaat gelegt.
Friedrich verfolgte seine politischen Ziele sehr energisch. Am Ende seiner Herrschaft war die preußische Armee das viertgrößte Heer Europas. Unter ihm verschmolzen Staat und Armee und es bildete sich eine sehr eigene Form des Absolutismus. Und die Langen Kerls – die von Friedrich Wilhelm I. aufgebaute Leibgarde – waren über die preußischen Landesgrenzen hinaus bekannt, was Friedrich auch den Beinamen Soldatenkönig einbrachte.
Friedrich verstand sich als erster Diener seines Staates und verlangte gleiches auch von seinem Sohn, dem späteren König Friedrich der Zweite. Dieser hatte sich der Bevormundungen seines Vaters überdrüssig gemeinsam mit seinem Freund Hans Hermann von Katte auf die Flucht nach London begeben. Der Kronprinz wurde dafür mit Bann bestraft und Katte hingerichtet.
Friedrich Wilhelm I. starb am 31. Mai 1740 im Stadtschloss von Potsdam. Er wurde bis zum Jahr 1945 in der Garnisonkirche, bis 1953 in der Elisabethkirche (in Marburg), bis 1991 in der Burg Hohenzollern und ab dem 17. August 1991 im Mausoleum an der Friedenskirche im Park Sanssouci beigestetzt.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Friedrich I. von Preußen | 1713–1740 | Friedrich II. von Preußen |
Weblinks
- Friedrich Wilhelm I. (Preußen) – Artikel bei der Wikipedia
- „Die Hohenzollern und ihr Werk – Fünfhundert Jahre vaterländische Geschichte“; Autor: Otto Hintze, Verlag Paul Parey Berlin, 2. Auflage, 1915