Carl Ludwig Hildebrandt
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Carl Ludwig Hildebrandt, auch Christian Ludwig Hildebrandt (* um 1720 in der Neumark; † um 1770 in Graz, Steiermark) war ein preußischer Baumeister und hauptsächlich in Potsdam und Berlin tätig.
Geschichte
Carl Ludwig Hildebrandt wurde um das Jahr 1720 als Sohn eines Predigers in der Neumark geboren. Im Jahr 1739 begann er seine Ausbildung zum Bauhandwerker in Berlin beim Oberbaudirektor Johann Carl Stoltze. Anschließend arbeitete er als Kondukteur. 1744 wurde er in das Potsdamer Bauamt berufen. Hier arbeitete er an der Terrassierung des Weinbergs zum Schloß Sanssouci und war an den Instandsetzungsarbeiten am Stadtschloß beteiligt.
Als 1745 Jan Bouman neuer Oberbaudirektor in Potsdam wurde, arbeitete dieser eng mit Hildebrandt zusammen. Gemeinsam leiteten sie in Berlin den Bau des Palais des Prinzen Heinrich. Auch bei den Bauarbeiten am Westteil des Stadtschlosses waren beide beteiligt sowie bei der vorgeblendeten barocken Schaufassade der Nikolaikirche. Weitere Gemeinschaftsarbeiten waren der Neubau des Rathauses am Alten Markt und das Berliner Tor in der Berliner Straße. Hildebrandt entwarf zwischen 1753 und 1754 einige Bürgerhäuser für Potsdam. König Friedrich II. gab jedoch strikte Anweisungen zur Verschönerung "seiner" Stadt. Es mußten einerseits die Vorbilder der damaligen Architekturtheorie nachgebaut werden und andererseits mußte preiswert gebaut werden. Letzteres bedeutete, daß einfache Fachwerkhäuser errichten wurden, denen eine barocke, teilweise palastähnliche Schaufassade vorgeblendet wurde. Dazu gehören unter anderem das Palazzo Barbaran da Porto in der Schwertfegerstraße 1, das Palazzo Pompei in der Humboldtstraße 3 und der Plögerscher Gasthof, später als Kommandantur genutzt, in der Schloßstraße 7. Aber auch Militärbauten entwarf Hildebrand. So stammt von ihm das Lazarett des Füsilier-Regimentes Prinz Heinrich von Preußen in der Schopenhauerstraße 5 und 6, welches heute unter Denkmalsschutz steht.
Im Jahr 1755 wurde Hildebrandt Kastellan von Sanssouci, da Bouman zum Oberbaudirektor von Berlin berufen wurde. Infolge des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) kam die Bautätigkeit und damit der Verdienst zum Erliegen. So ging Hildebrandt im Jahr 1760 nach Breslau, um das von österreichischen Truppen zerstörte Stadtschloß wieder aufzubauen. Nach dem Krieg kehrte er zurück und arbeitete an der Errichtung des Neuen Palais mit. 1766 floh Hildebrandt heimlich aus Potsdam und ging nach Italien. Ursachen dafür sollen die zerrütteten Familienverhältnissen, die Auseinandersetzungen mit Friedrich II. und personelle Veränderungen im Bauamt gewesen sein, mit denen eine neue Epoche im Bauwesen einsetzte. Er kehrte nie mehr nach Preußen zurück. Statt dessen arbeitete er als Zeichenlehrer in einem Waisenhaus in Graz. Hier starb er im Jahr 1770.