Kaiserstraße (Innenstadt)
Die ehemalige Kaiserstraße verlief in der Innenstadt von Potsdam und führte von der Straße Am Kanal in Richtung Alter Markt. Die Straße endete jedoch an der Schwertfegerstraße bzw. der Straße Am Alten Markt und somit unmittelbar vor der Rückseite der Nikolaikirche. In den 1970er Jahren wurde an ihrer Stelle der Staudenhof mit neuen Gebäuden errichtet.
Geschichte
Die Kaiserstraße gehörte zu den ältesten Straßen Potsdams. Ursprünglich war sie nach einem Anwohner benannt und hieß "Kaysers Gäßchen". Kurzzeitig waren auch Namen wie Nauensche Straße", "Nauensche Gasse", "Hütergasse" und "Hutmacherstraße" (wegen einer Hutmanufaktur) in Gebrauch. Ab dem Jahr 1800 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hieß sie wieder Kaiserstraße - mit neuer Schreibweise. Danach war sie - bis zur Errichtung des Staudenhofes - nach Otto von Guericke (1602-1686) benannt.
Einst fuhren die Straßenbahnen von der Langen Brücke kommend durch die Humboldtstraße und kreuzten den Alten Markt direkt vor dem Fortunaportal. Anschließend bogen sie nach Norden in die Straße Am Alten Markt und weiter durch die Kaiserstraße. An deren Ende überquerten die Bahnen den Stadtkanal auf der Kaiserbrücke, um sich in östlicher und westlicher Richtung zu verteilten.
Alle Gebäude der Straße wurden in der Nacht von Potsdam, am 14. April 1945, zerstört. Nur die Nikolaikirche ist – stark beschädigt – stehen geblieben. Während die Kirche nach und nach restauriert wurde, erfolgte erst Anfang der 1970er Jahre die Neubebauung im Bereich der ehemaligen Kaiserstraße. Es entstand an der Ostseite der Straße der Gebäudekomplex unter anderem mit der Fachhochschule Potsdam und der Stadt- und Landesbibliothek. Der Rest der Straße wurde zu einer innerstädtischen Grünzone gestaltet, der als Staudenhof bezeichnet wird.