Kurt Vogel
Kurt Vogel (* 3. Februar 1910 in Potsdam; † 20. April 1995) war ein Antifaschist, Interbrigadist in Spanien, Opfer des Faschismus und Offizier der Volkspolizei bzw. der NVA der DDR.
Geschichte
Kurt Vogel wurde am 03. Februar 1910 in Potsdam geboren. Nach der Mittelschule lernte er im Nowaweser (heute Babelsberg) Betrieb Orenstein & Koppel den Beruf eines Rohrschlossers.
1925 wurde Kurt Vogel Mitglied der Roten Jungfront, Ortsgruppe Nowawes und Mitglied der Gewerkschaft. Ein Jahr später, als in Nowawes eine Ortsgruppe des Roten Frontkämpferbundes (RFB) gegründet wurde, trat er diesem bei. Im Oktober 1928 wurde Kurt Vogel Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Zu seinen engsten Kampfgefährten gehörten Walter Klausch und Paul Kühne. Als im Jahr darauf der RFB verboten wurde, führte er als technischer Leiter in Nowawes die Organisation illegal weiter. Wegen dieser Tätigkeit wurde Kurt Vogel am 27. Dezember 1932 verhaftet und in Lichtenburg eingekerkert. Nach seiner Entlassung am 27. November 1935 arbeitete er als Rohrschlosser beim Bau des Flugplatzes in Werder/Havel.
1936 emigrierte Kurt Vogel zunächst in die Tschechoslowakei und schloß sich im November 1936 dem Verteidigungskampf der gewählten spanischen Volksregierung an. Nach Absolvierung einer Reserveoffiziersschule wurde er Zugführer, dann Kompanieführer und schließlich Operationschef im 4. Bataillon der XI. Internationalen Brigade. Während den Kampfhandlungen, bei denen er drei Mal verwundet wurde, traf er auf seine Nowaweser Kampfgefährten Walter Junker und Kurt Laube. Während der Rückführung der Interbrigadisten aus Spanien wurde Kurt Vogel im Februar 1939 in Frankreich interniert. Im März 1941 verhafteten ihn die deutsch Faschisten und verurteilten ihn zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus. Nach seiner Haftentlassung aus dem Zuchthaus Brandenburg wurde Kurt Vogel sofort in das Konzentrationslager (KZ) Buchenwald eingeliefert. Hier wurde er in die illegale Parteiorganisation der KPD aufgenommen und beteiligte sich an der Vorbereitung sowie der Durchführung der Selbstbefreiung der Häftlinge am 11. April 1945.
Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurde Kurt Vogel zunächst Hauptmann der Schutzpolizei in Weimar. Am 1. September 1945 wurde er nach Potsdam versetzt und wurde dort als Polizeipräsident eingesetzt. Von 1946 bis 1949 war Kurt Vogel als Leiter der Hauptabteilung Schutzpolizei tätig. Nach einem Studium in de Sowjetunion wurde Kurt Vogel Leiter der Kasernierten Volkspolizei in Gotha und später Offizier der Nationalen Volksarmee der DDR, zuletzt im Rang eines Generalmajors. Neben vielen anderen Funktionen war er auch als Leitungsmitglied des Bezirkskomitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer Potsdam, der späteren Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten.
Kurt Vogel starb am 20. April 1995.
Quellen
- „Kämpfer der revolutionären deutschen Arbeiterklasse von NOWAWES – Leben und Wirken des Revolutionärs und Internationalisten Walter Junker“, Herausgegeben von der Politischen Verwaltung der Stadtkommandantur Berlin, Potsdam 1969, Ag 117, LX, 69 – 120
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: „Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch“. Christoph-Links Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3, S. 195