Matrosenstation Kongsnaes

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Der Torbogen, im Frühjahr 2001

Die ehemalige Matrosenstation Kongsnæs befand sich in der Berliner Vorstadt von Potsdam, in der Schwanenallee 7 – am Ufer des Jungfernsees. Von der im 19. Jahrhundert errichteten Matrosenstation sind heute noch ein frei stehender hölzerner Torbogen – mit dem Schriftzug „Kongsnæs“ – und einige norwegische Häuser erhalten. Zudem wird das ehemalige Empfangsgebäude – die sogenannte „Ventehalle“ – zur Zeit wieder aufgebaut.

Geschichte

Kaiser Wilhelm II. hatte auf einer seiner Nordlandfahrten den Entschluß gefasst, am Jungfernsee eine Matrosenstation im norwegischen Stil errichten zu lassen. Dafür erhielt der norwegische Architekt Holm Hansen Munthe im Jahr 1892 den Auftrag für ein reich verziertes Empfangsgebäude, welches die eigentliche Attraktion der Anlage sein sollte.

Bei der Errichtung des Empfangsgebäudes wurde nach dem Fertigteil-Bauprinzip verfahren. Der Pavillon wurde in Schweden komplett produziert, in Einzelteilen nach Deutschland verschifft und vor Ort von schwedischen Zimmerleuten aufgebaut. Vorbild für das Gebäude war der ein Jahr zuvor errichtete Zwillingsbau – eine Gaststätte im norwegischen Drachenstil – im Stadtzentrum Sankt Hans Haugen, in Kristiania (dem späteren Oslo).

Es folgten der Bau eines Bootshauses – für das kaiserliche Dampfschiff „Alexandria“ – ein hölzerner Torbogen und eine Kombination aus Matrosenunterkunft, Wohnhaus des Stationsleiters und Werkstatt (Schwanenallee Nummer 7, 7a und 7b).

Im Sommer 1897 gelang es hier dem Berliner Physiker Adolf Slaby, mit einer Versuchsanlage für die drahtlose Telegrafie, zur 1,6 Kilometer entfernten Heilandskirche in Sacrow eine Funkverbindung aufzubauen. Damit wurde hier, an der kaiserlichen Dampferanlegestelle, Technikgeschichte geschrieben.

Nach der Abdankung des Kaisers wurde das Kapitänshaus vermietet. In den Jahren von 1922 bis 1940 nutzte der kaiserliche Jachtklub das Empfangsgebäude als Klubhaus. Bootshaus und Empfangsgebäude gerieten im Jahr 1945 – am Ende des Zweiten Weltkrieges – in Brand und wurden dabei zerstört.

seit dem Jahr 2000

Im Jahr 2001 wurde der hölzerne Torbogen mit norwegischer Hilfe wieder aufgebaut. Dieser ist mit Drachenköpfen und dem Schriftzug „Kongsnæs“ (norvegisch für Königliche Landzunge) versehen. Damit markiert der Torbogen die frühere Anlegestelle der Alexandria sowie das ehemalige Empfangsgebäude der Anlegestelle, welches zusammen mit den noch erhaltenen Norwegischen Häusern die Matrosenstation bildete.

Zwischen den Jahren 2003 und 2008 wurden von der Anlegestelle Fahrten mit einem nachgebauten Wikingerschiff angeboten. Das Schiff – die Kari – fuhr im Linienverkehr zur Heilandskirche oder konnte gemietet werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde das Angebot des Vereins gegen Arbeitslosigkeit (Eviga), aus Steglitz, aufgegeben.

Das Kapitänshaus und die Matrosenkaserne sind bis heute bewohnt. Die drei Gebäude – die Matrosenunterkunft, das Wohnhaus des Stationsleiters und die Werkstatt – sind heute noch im Original erhalten. Vom Empfangsgebäude sind lediglich die Fundamente zu sehen. Brüstungen und Teile des Bollwerkes liegen katalogisiert für den Wiederaufbau bereit. Ein Förderverein setzt sich für dieses Ziel ein. Er veranlasste auch den originalgetreuen Nachbau des Eingangstores.

Am 11. September 2010 wurde offiziell – bei den noch erhaltenen Fundamenten – der symbolische Grundstein für den Wiederaufbau des Empfangsgebäudes – auch „Ventehalle“ genannt (vom norwegischen Vente für „Bereitschaft“) – gesetzt. Dabei waren auch der norwegische Botschafter, Sven Erik Svedman und Vertreter der Landesregierung anwesend, sowie die Miniaturfregatte „Royal Louise“ vor Ort, deren Heimathafen wieder Kongsnaes werden soll. Das neue Empfangsgebäude soll zeitgleich mit seinem Zwillingsbau in Oslo – der im Jahr 1936 abgebrannt ist – wie auch der Torbogen, mit norwegischer Hilfe wieder aufgebaut werden. Nach dessen geplanter Fertigstellung, im Sommer 2011, soll dann hier ebenfalls eine Gaststätte mit Kaffee eingerichtet werden. Zudem sollen dabei auch die dazugehörigen Norwegischen Häuser denkmalgerecht saniert und anschließend als „Seglerheim“ mit maritimem Schaudepot sowie zum Wohnen eingerichtet werden.

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Siehe auch

Weblinks

Quellen

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