Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei

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Das ehemalige Textilunternehmen Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei, kurz als Nordwolle bezeichnet und mit NW&K abgekürzt, hatte seinen Sitz in Delmenhorst. Es war ein bedeutendes Unternehmen für die Verarbeitung von Wolle und Kammgarn. 1907 übernahm die Firma die „Berlin-Neuendorfer Aktienspinnerei“ im damaligen Neuendorf. Auf dem alten Fabrikgelände, das heute von der Friedrich-List-Straße im Osten, der Lotte-Pulewka-Straße im Süden, der Edisonallee im Westen und der Abfahrt von der Nuthe-Schnellstraße im Norden eingerahmt wird befinden sich Neubauten der Firma E-Plus und ein Wäldchen, die durch die Nutheschnellstraße getrennt werden.


Die Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei ist nicht zu verwechseln mit der Deutsche Jutespinnerei und Weberei AG Meißen, die sich direkt südlich an der Nordwolle anschloss.

Geschichte

Das Firmengelände, im Jahr 1865

Im Jahr 1865 wurde in der Neuendorfer Wilhelmstraße 10 bis 18 die „Berlin-Neuendorfer Aktienspinnerei“ gegründet. In dem sich schnell wachsenden Unternehmen arbeiteten Spinnerei-, Zwirnerei-, Kämmerei- und Webmaschinen. 1907 wurde die Spinnerei von der Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei übernommen, die bereits seit 1899 eine Aktienmehrheit des Unternehmens besaß. Für den Betrieb, der nach der Vereinigung beider Gemeinden nun zu Nowawes gehörte, wurde der Kurzname Nordwolle von der Bevölkerung vom Mutterkonzern mit übernommen. Es folgten weitere Aus- und Neubauten, sodaß die Betriebsfläche auf über 43.000 Quadratmeter anwuchs. Unter anderem wurden Färbereien errichtet, wodurch Garne mit vielfältigen Farben hergestellt werden konten. Die NWK entwickelte sich zum Marktführer seiner Branche und war in den 1920er Jahren eines der größten Textilunternehmen der Welt.


Ende der 1920er Jahre stellte der Nowaweser Betrieb seine Produktion ein. Das Gelände und seine Gebäude wurden fortan von Kleinbetrieben als Produktionshallen und Lager genutzt. In der Nacht von Potsdam, der Bombardierung der Stadt am 14. April 1945, wurde ein Großteil der Gebäude zerstört. Nach dem Krieg wurden lediglich die Trümmer und Reste der Gebäude beseitigt. Das Gelände blieb eine Brache. Ende der 1970er Jahre durchquerte die Nuthe-Schnellstraße das einstige Werksgelände. Auf dem westlich Teil des nun geteilten Areals baute nach der Wende die Firma E-Plus einige Neubauten. Im östliche Dreieck steht ein kleines Wäldchen.


Weblinks

Quellen

  • „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg – Stationen eines Stadtteils“ – Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2000; ISBN 3-89570-653-1
  • „Spuren Suche in Babelsberg“, Heft 11; Die Industriestadt Nowawes; Herausgeber: Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e. V.; Babelsberg April 2000
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