Villa Rumpf
Die Villa Rumpf befindet sich in der Berliner Vorstadt von Potsdam, in der Ludwig-Richter-Straße 17. Hier hat die Firma „Wunderkind Art“, von Wolfgang Joop, ihren Sitz (2006).
Geschichte
Die reich gegliederte und verzierte Turmvilla aus rotem Backstein wurde in den Jahren 1894 und 1895 für den Maler Fritz Rumpf errichtet. Das Gebäude ist ein repäsentativer Bau im Holländischen Neobarock, mit einem hohen Zwiebelturm. Es entstand nach der Planung des Architekten Gustav Meyer. Der sechseckige Pavillon wurde durch den Zimmermeister Ferdinand Krüger erst im Jahr 1900 angebaut.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1945, brannte die Villa aus und wurde nicht wieder in der ursprünglichen Form aufgebaut. Zwei Jahre später, ab 1947, wurde die Villa von einem Teil der französischen Militärverbindungsmission (MVM) genutzt, bis die Franzosen in die Seestraße 41 umzogen.
Nach dem Auszug der französischen MVM wurde die Villa von Künstlern und Film-Schaffenden als Wohnhaus genutzt. Bis zum Jahr 2000 wohnte der Potsdamer Künstler Peter Wilde in dem Gebäude. Er lebte zunächst in einem Dachzimmer und restaurierte das Gebäude Stück für Stück. Von allen Gegenständen musste eine Rußschicht entfernt werden – eine Folge des Brandes von 1945. Ebenfalls im Gebäude wohnten die Künstler Alfred Schmidt, Christian Heinze und Manfred Nitsche.
Die Villa ging später in den Besitz des Modemachers Wolfgang Joop über und wurde die offizielle Geschäftsadresse der Firma „Wunderkind Art“. Zu der Villa gehört ein Gartenpavillon mit gedrehten Holzsäulen, die den Säulen im Petersdom von Rom nachempfunden sind. Für den Erwerb der Villa hatte Joop im Jahr 2000 in einer Zwangsversteigerung 4,85 Millionen Mark geboten. Damit verwies er eine prominente Mitbieterin auf die Plätze: Das Top-Model Nadja Auermann.
Quellen
- Ulrike Bröcker: "Die Potsdamer Vorstädte 1861–1900. Von der Turmvilla zum Mietwohnhaus". 2. Auflg., Worms 2005, S. 270.