Militärische Verbindungsmission
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Als Militärische Verbindungsmission (kurz „MVM“, auch Militärverbindungsmission genannt) wurden die militärischen Einrichtungen in Potsdam bezeichnet, die von den Alliierten des Zweiten Weltkrieges nach Kriegsende geschaffen und nach der Wende wieder aufgelöst wurden.
Weitere Details
Alle Streitkräfte der Alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkrieges (Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich) hatten die Möglichkeit, eine MVM in je einer Besatzungszone der anderen Sieger einzurichten. Während die Sowjetunion je eine MVM in den drei westlichen Zonen betrieb und die Westalliierten jeweils eine in der Ostzone, verzichteten die Westalliierten untereinander auf die Schaffung einer solchen Behörde. Zweck dieser Behörden war die Kommunikation und die Zusammenarbeit der Alliierten untereinander. Eine MVM durfte in der fremden Besatzungszone einen Amtssitz unterhalten und Überwachungs- sowie Kontrollfahrten durchführen. Weiterhin wurde der ungestörte Nachrichtenverkehr garantiert sowie die Immunität der Gebäude zugesichert. Nach Gründung der BRD und der DDR wurden die MVM weiter betrieben. In der Zeit des Kalten Krieges wurden diese Privilegien zur Spionage verwendet.
Die britische MVM wurde am 16. September 1946 eingerichtet. Bis 1958 hatte die Mission ihr Gebäude in der Nähe des Potsdamer Kaiserbahnhofs. Am 18. Juli 1958 wurde dieses Gebäude von einer Menschenmenge angegriffen. Die sowjetische Seite zahlte 1.200 Britische Pfund Entschädigung und stellte ein neues Gebäude in der Seestraße 35–37 zur Verfügung. Die britische Mission beendete ihre Arbeit am 2. Oktober 1990.
Frankreich unterhielt ab dem April 1947 eine MVM. Ihr Quartier hatte die Mission ebenfalls in Potsdam. Zunächst war man in fünf von den sowjetischen Militärbehörden beschlagnahmten Villen untergebracht – darunter die Villa Rumpf, wo die Lebensverhältnisse sehr spartanisch waren. Später zog die französische Mission in die Seestraße 41 um. Die Mission wurde am 31. Dezember 1990 aufgelöst.
Die MVM der US-Armee war in Neu Fahrland, in der Villa Sigismund (auch als Villa von Diringshofen bezeichnet). Die US-amerikanische Mission beendete ihre Arbeit dort am 1. Oktober 1990.
Weblinks
- Militärverbindungsmission - Artikel bei Wikipedia