Bastion
Die sogenannte Bastion befindet sich in der Brandenburger Vorstadt von Potsdam, zwischen der Havel und der Siedlung am Schillerplatz in einem kleinen Stadtteilpark. Sie war einst ein Pumpwerk und Aussichtspunkt und wird zur Zeit wiederhergestellt.
Geschichte
Das Gelände, auf dem die heutige Bastion steht, war bis in das 18. Jahrhundert hinein eine Gerichtsstätte mit einem Galgen und einer Vorrichtung, um die Verurteilten zu rädern. Die hingerichteten Delinquenten wurden geraume Zeit am Hinrichtungsgestell hängen gelassen und sollten so zur allgemeinen Abschreckung dienen.
Das lange brach liegende Gelände um den Schillerplatz wurde dann parzelliert zu sieben Wohngrundstücken, und es wurden zwei Windmühlen aufgestellt. Der Bereich direkt um die heutige Bastion wurde von Kleingärten eingenommen und diente als Schuttabladeplatz. Dies änderte sich erst durch die planmäßige Bebauung des gesamten Terrains ab 1935.
Die Bastion selbst wurde im Jahr 1938 errichtet. Sie wurde nicht für die Verteidigung, sondern als Pumpwerk und Aussichtspunkt genutzt und war dem Stil der damaligen Friedrichsstadt angepasst. Der Betonsockel der Bastion war mit grüngelben Backsteinen aus den Ziegeleien aus Glindow (heute ein Stadtteil von Werder (Havel)) ummantelt. Die Brüstung bestand aus steinernen Pfeilen, die mit einem so genannten „albanischen Gitter“ aus roten Formziegeln verbunden waren.
Die Bastion lag in der Sichtachse zwischen der Erlöserkirche und der Kirche Hermannswerder. Der Aussichtspunkt am Havelufer ermöglicht den Blick auf die Innenstadt und den Templiner See. Die Bastion diente bis zum Kriegsende auch als Pumpstation für Havelwasser für die Grünanlagen der neu errichteten Siedlung am Schillerplatz.
Seit dem Jahr 2005 wird die vor der Wende zugeschüttete Bastion von dem „Förderverein zum Wiederaufbau der Bastion am Schillerplatz e. V.“ rekonstruiert, um sie wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen.
Weitere Bilder
Weblinks
- Förderverein zum Wiederaufbau der Bastion am Schillerplatz e.V. – offizielle Webseite
- Zwischen Kiewitt und Schafgraben – Seite bei Potsdam.de
Quellen
- Artikel in der MAZ vom 26./27. Juli 2014