Druckerei Stein
Die Druckerei Stein befand sich in der Innenstadt von Potsdam, im Hinterhof der Hegelallee 53. Sie war als Gesellschaft mit beschränkter Haftung seit dem Jahr 1990 wieder in Familienbesitz und wurde von einer Urenkelin des Firmengründers geleitet.
Geschichte
Edmund Stein gründete im Jahr 1887 diese Druckerei. Sie wurde die größte graphische Firma in Potsdam mit bis zu 240 Mitarbeitern und drei Rotationsmaschinen. Es wurden verschiedenste Zeitungen und Zeitschriften, Bücher und Broschüren sowie Plakate hergestellt. Das bekannteste Erzeugnis aus dem Hause Stein ist „Die Weltbühne“, die in den Jahren von 1920 bis 1933 hier gedruckt wurde. Kurt Tucholsky (1890-1935) saß oft hier zum Korrekturlesen seiner Artikel. Carl von Ossietzky - er arbeite seit 1927 für die Zeitschrift, wie auch Erich Kästner - schrieb die meisten seiner Artikel im Café Rabien und brachte sie dann zur nahe gelegenen Druckerei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Druckerei nur noch kleine Aufträge übernehmen, da ein Großteil der vorhandenen Maschinen als Reparationsleistung demontiert worden war. Dennoch konnte sich der Familienbetrieb bis in die 1970er Jahre halten, bis er zu einem volkseigenem Betrieb umgewandelt wurde.
2006 wurde der Schriftzug am Haus der Hegelallee abgeschlagen und durch Werbung für einen dort ansässigen Versicherungsmakler ersetzt.
Im Juli 2008 wurde der Sitz der Druckerei Edmund Stein GmbH nach Hohen Neuendorf verlegt.
Quellen
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; ISBN 978-3-942476-03-4
- „Potsdam und Umgebung“ – Autor: Christiane Theiselmann; Verlag: DuMont, Köln; 2. Auflage, 1996; ISBN 3770131290 (ISBN-10); ISBN 9783770131297 (ISBN-13)
- Es geht auch Krüger - Artikel der Potsdamer Neueste Nachrichten vom 22. Dezember 2006