Erste Besiedelung
Die ersten Besiedelungen erfolgten im Jungpaläolithikum (12.000 - 8.000 v.u.Z.). Die nomadisierenden Jäger- und Sammlergruppen siedelten nur kurzzeitig im Raum Potsdam. Waren die Nahrungsressoursen ausgebeutet, zogen sie weiter. Bevorzugte Gebiete waren Rehbrücke, der Schlaatz, Drewitz und die heutige Innenstadt.
Erst in der Bronzezeit (1.800 - 800 v.u.Z.) - mit der Durchsetzung von Ackerbau und Viehzucht - setzte eine feste Besiedelung ein. Innerhalb des Stadtgebietes siedelten die germanischen Volksgruppen hauptsächlich in der Pirschheide, dem Gebiet um die Heilig-Geist-Straße, in der Berliner Vorstadt und in Golm. Beim Bau des Neuen Palais wurde ein Urnenfriedhof der Germanen gefunden. Während der Völkerwanderung um das Jahr 500 wanderten auch die hier ansässigen Semnonen (germanischer Volksstamm) aus.
Ab dem 6. Jahrhundert wanderten die slawischen Heveller aus dem Oder-Spree-Raum in das menschenleere Gebiet um Potsdam ein. Diese siedelten vorrangig auf den Planitz-Inseln in der Neustädter Havelbucht, auf dem Tornow von Hermannswerder und dem Gebiet um die Holzmarktstraße und der Großen Fischerstraße. An letzterem Standort entstand im 7. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Heilig-Geist-Parks eine slawische Niederungsburg. Der Sitz des Stammesadels entwickelte sich auf Grund seiner beherrschenden Lage - die Burg kontrollierte das Dreieck der Havel und der Nuthe mit den damaligen Übergängen und Wasserwegen - zu einem Mittelpunkt des Havellandes bis hinunter zur Zauche. Und diese Burganlage wurde, mit ihrer offenen Vorburgsiedlung, eine der drei Keimzellen Potsdams.
Im Laufe der feudalen deutschen Ostexpansion, die mit dem 10. Jahrhundert begann, wurden die Slawen aus dem Havelgebiet vertrieben oder unterworfen. Es begann die deutsche Besiedelung.
Quellen
- „1000 Jahre Potsdam, Blätter aus der Stadtgeschichte, Teil I“; Herausgeber: Rat der Stadt Potsdam; 1987; FG 010/001/88